Tod von 15-Jähriger in Malaysias Dschungel

​Kein Fremdverschulden

Che Zakaria Othman (C), stellvertretender Polizeichef von Negeri Sembilan, spricht am Eingang des Dusun-Resorts in Seremban zu den Medien. Foto: epa/Fazry Ismail
Che Zakaria Othman (C), stellvertretender Polizeichef von Negeri Sembilan, spricht am Eingang des Dusun-Resorts in Seremban zu den Medien. Foto: epa/Fazry Ismail

KUALA LUMPUR: Der Tod einer 15-jährigen Londonerin im malaysischen Dschungel sorgte 2019 für internationale Schlagzeilen - nun haben örtliche Behörden ein Fremdverschulden ausgeschlossen. Die Ermittlungen seien beendet, meldete am Montag die malaysische Nachrichtenagentur Bernama unter Berufung auf Behördenangaben.

Nora habe das Hotel, in dem sie mit ihrer Familie gewohnt hatte, alleine verlassen und sich dann verlaufen. Die nackte Leiche der Jugendlichen war zehn Tage nach ihrem Verschwinden an einem Bach entdeckt worden. Die Eltern des Mädchens hatten ein Verbrechen befürchtet.

Nach dem Abschluss der Ermittlungen zeigten sich die Eltern enttäuscht, wie der Sender BBC berichtete. Vieles spreche für eine Entführung ihrer Tochter. «Nora zu kennen bedeutet zu wissen, dass sie einfach nicht in der Lage war, sich im Unterholz zu verstecken, aus einem Fenster zu klettern und in der Dunkelheit unbekleidet aus einem eingezäunten Resort herauszukommen.»

An der mehrtägigen Suche nach dem Mädchen hatten sich mehr als 300 Einsatzkräfte und Freiwillige beteiligt. Für Hinweise auf den Verbleib ihrer Tochter hatten die Eltern 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt. Nach dem Fund der Leiche in rund 2,5 Kilometern Entfernung vom Hotel ergab eine Autopsie, dass das Mädchen verhungert sei. Sie habe vom Hunger ausgelöste Magen-Darmblutungen erlitten, hieß es.

Die Jugendliche aus London - Tochter einer Irin und eines Franzosen - hatte mit ihren Eltern in einem Öko-Resort im bergigen Hinterland der Hauptstadt Kuala Lumpur Urlaub machen wollen. Schon kurz nach der Ankunft in dem südostasiatischen Land war sie am 4. August 2019 aus ihrem Zimmer verschwunden. Nora war nach Angaben der Eltern mit einem Gehirndefekt auf die Welt gekommen, sie war in der Entwicklung etwas zurückgeblieben und hatte Probleme beim Gehen.

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