Tod eines Fans überschattet Bayern-Sieg gegen Benfica

Anatoliy Trubin (L), Torhüter von Benfica, kassiert während des UEFA Champions League-Spiels zwischen dem FC Bayern München ein Gegentor. Foto: epa/Anna Szilagyi
Anatoliy Trubin (L), Torhüter von Benfica, kassiert während des UEFA Champions League-Spiels zwischen dem FC Bayern München ein Gegentor. Foto: epa/Anna Szilagyi

MÜNCHEN: Beim Bayern-Spiel gegen Lissabon ist es auf den Rängen ungewöhnlich still. Grund ist ein medizinischer Notfalleinsatz auf der Tribüne. Der Zuschauer stirbt im Krankenhaus.

Der Sieg des FC Bayern München im Champions League-Spiel gegen Benfica Lissabon ist von einem Todesfall überschattet worden. Rund eine Stunde nach dem Schlusspfiff erreichte den deutschen Fußball-Rekordmeister «die traurige Nachricht», dass ein Fan auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben sei. Der Zuschauer war kurz nach dem Anpfiff auf der Tribüne zunächst notärztlich versorgt und dann abtransportiert worden.

«Der FC Bayern ist in Trauer an der Seite der Angehörigen», schrieb der Verein auf seiner Website. Aus Anteilnahme hatten die Bayern-Fans in der Südkurve auf die übliche lautstarke Unterstützung ihrer Mannschaft während der Partie verzichtet. «Es gibt definitiv wichtigere Dinge im Leben als Fußball», sagte Sportvorstand Max Eberl. Die Fans hätten mit ihrem Verhalten einen angemessenen Respekt gezeigt, befand er.

«Nach dem Spiel haben wir nicht viel gefeiert. Die Jungs haben das erst nach dem Spiel erfahren», berichtete Trainer Vincent Kompany noch vor Bekanntwerden der Todesmeldung. Nach dem Schlusspfiff informierte auch der Stadionsprecher das Publikum in der mit 75.000 Zuschauern ausverkauften Arena über den Vorfall und darüber, warum die Unterstützung der Anhänger ausgeblieben war. Auch die Musik war nach dem durch ein Kopfballtor von Jamal Musiala gewonnenen Spiel gedämpfter als sonst.

Müller: «Zeichen der Solidarität»

«Wenn so etwas passiert, dann ist es auch irgendwo ein schönes Zeichen der Solidarität, dass die Fans nicht ihre eigene Party vorne anstellen, sondern auch ein Zeichen der Menschlichkeit da walten lassen», kommentierte Bayern-Routinier Thomas Müller.

Auch Kapitän Manuel Neuer fühlte mit. «Es tut uns sehr leid, und wir haben jetzt nicht krass gejubelt in der Kabine über diesen Sieg», schilderte der Torhüter. «Wir fühlen da mit dem Fan oder der Person.»

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