Tiger-Sterben auch eine Folge von Inzucht

Einer der von den Behörden beschlagnahmten Tiger. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Einer der von den Behörden beschlagnahmten Tiger. Foto: epa/Rungroj Yongrit

RATCHABURI: Beamte der für die Nationalparks und Wildtiere zuständigen Behörde zeigten am Freitag den Medien Kadaver der 86 Tiger, die in ihrer Obhut starben. Im Mai 2016 waren 147 Raubtiere vom Tiger-Tempel in Kanchanaburi übernommen worden.

Die Behörde wollte Vermutungen entgegentreten, in den Wildtierstationen Khao Prathab Chang und Khaozon in der Provinz Ratchaburi könnten Organe der toten Tiger verkauft werden. Tigerteile werden in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, sind deshalb begehrt und werden zu hohen Preisen gehandelt. Im Zuchtzentrum Khao Prathab Chang werden Tigerteile in mit Formalin gefüllten 200-Liter-Fässern gehalten. Die Behörde versicherte, die kompletten Kadaver aller toten Tiger seien aufbewahrt worden. Wenn sie in Formalin konserviert würden, seien Häute und sogar Knochen nicht mehr kommerziell verwendbar.

Laut Banphote Maleehuan, Chef des Wildtierzentrum Khao Prathab Chang, wurden die aus dem Tigertempel beschlagnahmten Tiere in Käfigen von jeweils 40 bis 60 Quadratmetern gehalten. In jedem Käfig habe es einen Teich und genügend Platz zum Laufen, Liegen und Füttern gegeben. Die beschlagnahmten Tiger seien im selben Monat an Staupevirus und inzuchtbedingter Kehlkopflähmung gestorben. Die Krankheiten seien unheilbar gewesen.

Die Geschichte des Tigertempels in Kanchanaburi reicht bis ins Jahr 2001 zurück, als Forstbeamte sieben Tiger beschlagnahmten und den Tierarzt Somchai Visetmongkolchai baten, diese zu betreuen. Später wurden die Tiere den Mönchen im Wat Pa Luangta Maha Bua in Kanchanaburi überlassen. Mönche züchteten Tiger, und ihre Zahl stieg in den folgenden 15 Jahren auf 148. Im Jahr 2016 ergriff die Behörde für Tierschutz rechtliche Schritte gegen den Tempel und beschlagnahmte 147 Großkatzen. Die meisten von ihnen sind nicht-einheimische sibirische Tiger, die in Thailand nicht zur Zucht geeignet sind.

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