Japan muss gegen Handel mit seltenen Tieren vorgehen

Wildtiere auf Japans nördlicher Insel Hokkaido. Foto: epa/Kimimasa Mayama
Wildtiere auf Japans nördlicher Insel Hokkaido. Foto: epa/Kimimasa Mayama

TOKIO: In Japan blüht der Handel mit exotischen Wildtieren. Wie die japanische Wirtschaftszeitung «Nikkei» am Samstag unter Berufung auf das internationale Artenschutzprogramm TRAFFIC berichtete, wurden von den Zollbehörden zwischen den Jahren 2007 und 2018 mehr als 1000 seltene Tiere konfisziert, die illegal ins Land gebracht werden sollten. Darunter befanden sich unter anderem seltene Eulen und Schildkröten, viele davon aus benachbarten asiatischen Ländern. Das sei jedoch nur die «Spitze des Eisberges», hieß es.

Ein Grund für das blühende Geschäft mit exotischen Tieren sehen Tierschützer in der Leidenschaft, mit der in der Nummer Drei der Weltwirtschaft solche Tiere als Haustiere gehalten werden. Mangels strenger Gesetze sei Japan für Schmuggler ein lukrativer Markt. Tierschützer forderten daher die Regierung zum Handeln auf, hieß es.

Sobald Tiere, die zum Beispiel auf der Liste des Washingtoner Artenschutzabkommens stehen, erstmal erfolgreich ins Land geschmuggelt seien, könnten sie in Japan aus Mangel an Vorschriften quasi legal gehandelt werden, hieß es. Japans Grenzkontrollen seien völlig unzureichend. Ein Großteil der seltenen Tiere gelange per Flugzeug sowie per Post ins Land.

Da die Tiere hohe Preise erzielten, fördere Japan im Endeffekt das Geschäft mit seltenen Tieren, hieß es weiter. Wegen Japans unzureichender Rechtslage sei dies ein Geschäft mit «niedrigem Risiko und hohem Ertrag», beklagen Tierschützer. Sie fordern die Regierung wie auch die Haustierindustrie auf, dagegen vorzugehen.

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