Ein Leser präsentiert seine Meinung zu der Kolumne „Mit spitzer Feder: Rätsel Thailand“ (FA03/2017):
Noch so ein unausrottbares Klischee: Das geheimnisvolle Thailand, das keiner versteht. Was gibt’s da zu verstehen? Thais sind auch nur Menschen und kaum anders als der Rest, genauso einfältig und „nicht mehr als träges Fleisch, und es ist ihnen wohl, herumzuliegen, zu stieren, etwas zu kauen und sich nicht besonders sauber zu halten“ (Sibylle Berg, Die Fahrt). Ein Lächeln, ein Kompliment, und schon sind die Menschen einem zugetan. Nur, dass man in Thailand (Achtung, jetzt kommt der kulturelle Unterschied) dem noch einen Geldschein hinzufügen kann. Auf diesem Unterschied basiert der ganze Sextourismus: ein Geldgeschenk gilt hier als Kompliment. Je mehr man gibt, desto mehr fühlt sich der Beschenkte wertgeschätzt. Ist doch nicht schwer zu verstehen. Zweitens, kämen Thais nie auf die Idee, sich schwere Gedanken darüber zu machen, was der Farang für ein Mensch ist. Den Farang verstehen? Wozu? Gibt er Geld, ist er gut, ist er geizig, ist er schlecht. Muss man mehr über ihn wissen? Nö.
Jürgen Hensgen
Mit spitzer Feder: Rätsel Thailand
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