Regierung begründet anhaltende Nachtleben-Schließung

Ein Passant spaziert durch Bangkoks bekanntes Rotlichtviertel Soi Cowboy. Seit Monaten gleicht der Kiez einer Geisterstadt. Foto: epa/Diego Azubel
Ein Passant spaziert durch Bangkoks bekanntes Rotlichtviertel Soi Cowboy. Seit Monaten gleicht der Kiez einer Geisterstadt. Foto: epa/Diego Azubel

BANGKOK: Die Sprecher des Center for Covid-19 Situation Administration, Dr. Taweesin Visanuyothin und Natapanu Nopakun, erklärten am Montag der Öffentlichkeit in zwei voneinander getrennten TV-Pressekonferenzen in englischer und thailändischer Sprache, warum Bars, Clubs, Pubs und andere Unterhaltungsbetriebe bis auf weiteres geschlossen bleiben sollen.

Beide wiesen auf Beispiele in Südkorea und Japan hin, wo das Nachtleben wieder geöffnet wurde, wodurch es in beiden Ländern zu Corona-Neuinfektionen kam. Während in Südkorea alle Fälle auf die Wiedereröffnung eines großen Nachtclubs zurückzuführen sind, kam es in Japan zu Neuinfektionen in kleineren Bars und Clubs, in denen – ähnlich wie in Thailands „Ladybars“ – Kunden mit Hostessen plaudern und ihnen „Ladydrinks“ kaufen.

Die CCSA-Sprecher betonten, dass die Einhaltung der Regeln der sozialen Distanzierung in Nachtclubs und Bars ein unmögliches Unterfangen sei, besonders dann, wenn die Besucher Alkohol konsumiert haben.

Beiden Sprechern folgend gibt es bisher keinen genauen Termin für die Wiedereröffnung von Thailands Entertainmentindustrie. „Es werde jedoch täglich überprüft“, betonten Dr. Taweesin Visanuyothin und Natapanu Nopakun. Die CCSA wies erneut darauf hin, dass man ohnehin erst eine Wiedereröffnung des Nachtlebens in Betracht ziehen würde, wenn in Thailand 28 Tage lang keine lokal aufgetretenen Neuinfektionen festgestellt wurden. Dieses Datum wäre Montag, der 22. Juni 2020. Die Abteilung für Seuchenkontrolle wiederum erklärte, dass sie sich wünschen würde, dass die staatlichen Schulen des Landes vor dem Nachtleben geöffnet werden. Dieser Termin ist Mittwoch, 1. Juli 2020.

Kritiker der Entscheidung der CCSA, darunter mehrere große Entertainment-Zusammenschlüsse und die thailändische Getränkeindustrie, sagten unterdessen, dass es unfair sei, alle Bars und Kneipen des Landes in die gleiche Gruppe wie riesige Nachtclubs einzuordnen, die von Tausenden Nachtschwärmern besucht werden. Sie baten deshalb wiederholt darum, zumindest die Eröffnung kleinerer Bars zuzulassen.

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Dieter Kowalski 17.06.20 10:22
@ Herr Monsch
Genauso ist es - die Ausländer alle in einen Topf schmeissen.
Und das Touristen Thailand mehr Geld bringen als ansässige Ausländer, ist natürlich quatsch.
Aber mit Mathe haben sie es hier nicht so.
Das Traurige ist aber, dass auch in DACH alle über einen Kamm geschärt werden.
Egal ob Asylwerber, Asylberechtigter, Wirtschaftsflüchtling, Drittstaatangehörige usw. - alle in einen Topf.
Klaus Huber 16.06.20 23:10
die mindestens auf einer Seite offenen Bars ...
den Bierbars, wie sie in Thailand üblich sind sehe ich persönlich auch nicht als Gefahr, da könnte man mit stärkeren Ventilatoren noch mehr Durchzug erreichen. In den meisten Ländern sind Bars viel mehr "geschlossen" (und werden es noch bleiben). Sämtliche Freischankflächen wie um die Cocktailbullys herum, Cafés oder Biergärten würde ich nicht meiden. Andere Lokationen mit Abstand und Maske unterscheiden sich von heimischen Möglichkeiten auch nicht sonderlich. Aber auch wenn Anreise und moderater Partyurlaub in TH theoretisch möglich wären - hinfliegen würden meine Frau und ich trotzdem nicht. Der grottenschlechte Wechselkurs (in Verbindung mit der Unsicherheit was nach Ankunft dann tatsächlich geöffnet ist) und vor allem das (mit steigender Besucherzahl) eben doch vorhandene Infektionsrisiko - es wäre eine Katastrophe würde man sich zu infizieren. Klar, Thailand möchte Einnahmen, den Nutzen, die Besucher dürfen ihr Geld auf eigenes Risiko dalassen. Rotlicht hin oder her, man kann ohne dem leben, aber der Spaß hört mit für Ausländer geschlossenen Attraktionen oder gar Feindseligkeiten auf. Lieber doch nur kurz über die Grenze zum Kurz Basti, da weiß man doch woran man ist.
Markus Boos 16.06.20 19:22
Herzlich grüsst dich Markus!
Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier Moslems, dem Fundamentalismus nahe, die Regeln erlassen.
Norbert Kurt Leupi 16.06.20 17:37
Sorry we`re closed !
Die besten Tage in Pattaya oder Bangkok waren /sind die " Nächte " ! Und ohne dieses Leben in der Nacht und geschlossenem Kiez brauch` ich TH nicht !
Thomas Thoenes 16.06.20 14:52
Da werden jetzt wohl die Restaurants
die Lücke füllen. Ob die Freizeitgestalterin einen Ladydrink oder ein Ladyessen abgreift, bleibt sich gleich.
Thomas Sylten 16.06.20 14:22
Kann man tatsächlich nicht differenzieren zwischen normalen Lokalen - wo ich mit meiner Fau oder einem Freund ähnlich wie im Restaurant allein am Tisch sitze - und Ladybars oder Massenpartybetrieben ??
Ingo Kerp 16.06.20 12:37
Somit gubt es jetzt eine offizielle Erklärung, warum Bars, Pubs. etc. weiterhin geschlossen bleiben. Es ist die Sorge um die Gesundheit der Bevoelkerung. Dennoch steht zu befürchten, das einige Zeitgenossen die Erklärung nicht gelten lassen. Es ist das gute Recht eines jeden Menschen, eine differenzierte Meinung zu haben, solange er mit seinem Verhalten andere Menschen nicht infiziert.
Heinz Matijischinhl 16.06.20 12:05
Krasser Widerspruch!!!!
Warum wurden dann die Märkte eröffnet,hier beträgt die Distanz gerade mal 30-50 cm,wenn überhaupt und das ohne den Konsum von Alkohol ????