Thailands Hotels lehnen verspätete Zahlung der TUI ab

Ein Traumhotel in direkter Strandlage in Thailand. Nur Gäste gibt es keine. Foto: The Thaiger
Ein Traumhotel in direkter Strandlage in Thailand. Nur Gäste gibt es keine. Foto: The Thaiger

BANGKOK: Thailändische Hoteliers haben in einem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden des TUI-Konzerns den Vorschlag des Reiseveranstalters, die Zahlung der Schulden zu verschieben, abgelehnt und einen optionalen Zahlungsaufschubplan vorgeschlagen. Dieser sieht die Begleichung von 50 Prozent der überfälligen Beträge noch in diesem Monat vor.

Das von zwölf Tourismusverbänden mitunterzeichnete Schreiben ist an Friedrich Joussen, Hauptgeschäftsführer der TUI-Zentrale in Deutschland, adressiert. Darin heißt es, dass die Hotels gleichermaßen von der Pandemie betroffen sind und die Mitarbeiter auf der Lohn- und Gehaltsliste bleiben, um sicherzustellen, dass sie während der Krise nicht abwandern und nach Wiederaufnahme des Betriebs sofort an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können. Die Hotelbetreiber verweisen darauf, dass TUI vor dem Ausbruch des Coronavirus Übernachtungsdienstleistungen in Anspruch genommen hat, jetzt aber auf eine spätere Begleichung der ausstehenden Rechnungen besteht.

„In Bezug auf Ihren Vorschlag für einen Zahlungsaufschub, in dem Sie die Hoteliers aufforderten, einen überarbeiteten und unfairen Zahlungsvertrag zu unterzeichnen, können wir Ihren Vorschlag nicht akzeptieren", heißt es in der Erklärung. „Wir haben festgestellt, dass der Vorschlag gegen die bestehenden Vertragsraten verstößt, die Sie in gutem Glauben unterzeichnet haben, bei Kreditlaufzeiten von 30 Tagen.“

Bhummikitti Ruktaengam, Präsident des Fremdenverkehrsverbandes von Phuket, sagte, dass die Hotels als Gläubiger der TUI mögliche Lösungen vorgeschlagen haben, um sicherzustellen, dass beide Seiten den Betrieb in der kommenden Saison fortsetzen können. Nach der neuen Lösung verlangen die Hotels von TUI die Zahlung von 50 Prozent des überfälligen Betrages oder die Begleichung der Gesamtschuld bis zum 29. Mai. Weitere 50 Prozent sollten bis zum 29. Oktober beglichen werden.

Bhummikitti sagte weiter, der TUI-Konzern sei nicht nur einer der größten Reiseveranstalter der Welt, sondern auch ein langfristiger Partner der thailändischen Reiseveranstalter. Deshalb verlangten die Hoteliers mit ihrem Gegenangebot nicht sofort eine 100-prozentige Zahlung. „Auch wenn wir in der Vergangenheit eine enge Beziehung hatten, könnten einige Hotels sich dafür entscheiden, in Zukunft nicht mit dem Konzern zusammenzuarbeiten", betonte der Präsident.

Neben der Übermittlung des Schreibens an den TUI-Konzern haben die 12 Tourismusverbände, die landesweit mindestens 2.000 Hotels repräsentieren, Premierminister Prayut Chan-o-cha und hochrangige Beamte des Tourismus- und Sportministeriums, des Außenministeriums, des Ständigen Tourismusausschusses des Senats, der thailändischen Tourismusbehörde und der Deutsch-Thailändischen Handelskammer um Hilfe bei den Verhandlungen mit der TUI über neue Zahlungsbedingungen gebeten. In dem Schreiben an General Prayut heißt es, die Bundesregierung habe bereits ein Darlehen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro an den TUI-Konzern zur Abfederung der Auswirkungen der Pandemie genehmigt.

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Leserkommentare

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Dean 19.05.20 14:01
Tui ist das Allerletzte....die haben über 1 Milliarde vom Staat bekommen und zahlen einfach nicht...egal an wen....ich warte auch schon seit über 6 Wochen auf mein Geld. Ich werde auf keinen Fall mehr über Tui buchen!
Ingo Kerp 19.05.20 13:58
Da TH ein äußerst beliebstes Urlaubsland ist, selbsstredent auch für Deutsche, koennten die thail. Hoteliers TUI mit einem Vertragsende drohen. Der dann TUI entstehende Schaden wäre um einiges groeßer als jetzt auf die Forderung der Hoteliers einzugehen. Gleichzeitig koennten sich die Hoteliers einen / mehrere Reiseveranstalter als Alternativpartner suchen, was nicht schwer sein dürfte.