Thailand will lokale Gerichte erhalten

Foto: epa-efe/Rungroj Yongrit
Foto: epa-efe/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Das thailändische Kulturministerium hat die Bevölkerung aufgerufen, im Rahmen einer landesweiten Initiative ihre Stimme für das beste lokale Gericht abzugeben. Das Projekt „Thailand Best Local Food: The Lost Taste“ zielt darauf ab, die einheimische Küche zu bewahren und zu fördern sowie ihren wirtschaftlichen Wert zu steigern.

Kulturministerin Sudawan Wangsuphakijkosol betonte am Sonntag (4. August 2024) die Bedeutung des kulinarischen Erbes als unverzichtbarer Teil der thailändischen Kultur, der die Identität des Landes präge. „Unsere lokalen Speisen sind mehr als nur Nahrung; sie sind ein Spiegel der thailändischen Seele und Geschichte“, erklärte Sudawan.

Das Projekt unterstützt die Politik der Regierung zur Förderung der thailändischen Soft Power und umfasst lokale Spezialitäten aus allen 77 Provinzen Thailands. Unter dem Motto „Eine Provinz, eine Speisekarte, Zelebrierung lokaler Rezepte“ sollen insbesondere Gerichte gefördert werden, die vom Aussterben bedroht sind. Jede Provinz hat typische Gerichte vorgeschlagen, die von lokalen Lebensmittelausschüssen wegen ihrer Einzigartigkeit und Bedeutung ausgewählt wurden.

„Viele dieser Gerichte sind heute nur noch in lokalen Gemeinschaften präsent und drohen, vergessen zu werden“, fügte die Ministerin hinzu. Jedes Gericht muss dabei sechs Kriterien erfüllen: historische Bedeutung, konservatorischer Wert, Verwendung einheimischer Zutaten, Potenzial zur Förderung und wirtschaftlichen Entwicklung, Nährwert und Umweltverträglichkeit.

Die Öffentlichkeit ist aufgerufen, online abzustimmen. Für die Bewohner Bangkoks steht die Abstimmung auf der Facebook-Seite der Abteilung für Kulturförderung offen, und sie können bis kommenden Freitag (9. August 2024) um 16.30 Uhr ihre Stimme abgeben. Die Abstimmung kann ebenso über den Online-Formular erfolgen. 

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thomas covenant 06.08.24 08:00
über geschmäcker kann man sich streiten
@dieter: ich gebe dir betreffend schritt 1 & 2 recht. schritt 3 ist eben der streitpunkt, auch wenn ingo in die selbe kerbe haut. ich kann einige der gerichte auch nicht riechen, noch weniger essen, aber thais (und somit mein freund) lieben sie (genauso wie stinkfisch und stinkfrucht)... zucker ist wie glutamant ein geschmackverstärker, den die amis und deutsche in den salat schmeissen (scheusslich) und wie roger sagt das anpassen an touristen gaumen ist international ein problem (z.B. auch die pizza, es ist schwierig echte italienische pizza zu finden, auch bei den sogenannten italienischen möchtegern restaurants). auch chinesisch schmeckt hier und in europa anders als in HK. die peking ente ist eine arme ente fast überall ausserhalb chinas... was hier alles für peking ente verkauft wird geht auf keine kuh, äh enten haut. so ist das auch mit den thai touristenfallen restaurants.
Roger Matzinger 05.08.24 19:06
Traditionelle Thai Gerichte
Wenn ich gefragt werde was ich an Thailand so liebe, gehört die Küche zu den Hauptargumenten. Die vielfallt an Kräutern und Gewürzen, die Mischung und Zubereitung dieser Zutaten ist einfach 1. Klasse. Es gehört dazu, dass einige Gerichte sehr und andere weniger scharf sind. Man kann sich daran gewöhnen und lernt es zu lieben. Chillis und die diversen Gewürze sind da ein wichtige Bestandteile und müssen schon in der Zubereitung integriert sein. Am Tisch nachwürzen erzielt nie den selben Geschmack. Leider habe ich sogar einmal eine Empfehlung von einer Regierungsbehörde gelesen, die den Thai Köchen empfiehlt wegen der Touristen weniger scharf zu kochen. Es ist in den letzten Jahren leider soweit gekommen, dass es in den Touriregionen schwer ist ein gutes Thairestaurant zu finden. Sie kochen bald alle nur noch fade damit es den Touris ja nicht zu scharf ist. Mit dieser Tendenz geht ein wichtiger Softpower in Thailand verloren. Und dies von den Touristen und sogar von den Behörden verschuldet.
Ingo Kerp 05.08.24 15:10
Auf den Wochenmärkten werden natürlich auch jede Menge Gerichte angeboten. Leider muß man sagen, sehen manche Gerichte aus, wie wenn sie schon mal gegessen wurden und riechen tun sie auch so.
Dieter Kowalski 05.08.24 11:50
Schritt 1 zum Erhalt lokaler Gerichte:
Zucker nicht inflationär verwenden, sondern wie früher nur eine Messerspitze pro Person.
Schritt 2: Glutamat ist überbewertet - siehe Schritt 1
Schritt 3: Manche Gerichte sind es einfach nicht wert erhalten zu werden, da furchbar im Geschmack. Wozu also pushen?