Thailand verlängert Visa-Amnestie bis Ende Oktober

Ausländer am Pattaya Beach. Thailand verlängert die Visa-Amnestie für gestrandete Ausländer um einen weiteren Monat. Foto: epa/Narong Sangnak
Ausländer am Pattaya Beach. Thailand verlängert die Visa-Amnestie für gestrandete Ausländer um einen weiteren Monat. Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Thailands Regierung hat am Montag die „Visa-Amnestie“ für Ausländer bis Ende Oktober verlängert, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie im Königreich gestrandet sind, nachdem die Neuinfektionen weltweit wieder zunehmen und in vielen Ländern Reisebeschränkungen bis auf Weiteres bestehen bleiben.

Die Visa-Verlängerung wird es betroffenen Ausländern ermöglichen, sich bis zum 31. Oktober weiterhin in Thailand aufzuhalten, teilte Dr. Taweesin Wisanuyothin, Sprecher des Covid-19 Administration Centre, am Montag auf einer Pressekonferenz mit. Die Entscheidung bedarf am Dienstag jedoch noch der Zustimmung des Kabinetts.

Thailand erließ im April ein Landeverbot für internationale Linienflüge und schloss alle Grenzen für ausländische Besucher, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, wobei Repatriierungsflüge die einzige Möglichkeit für Ausländer sind, das Land zu verlassen.

Im Juli gewährten die Behörden allen Ausländern eine automatische Visaverlängerung von Ende März bis zum 26. September.

Nach dem 31. Oktober wird eine neue Visaregelung Ausländern erlauben, eine 60-tägige Verlängerung zu beantragen, um im Land zu bleiben, wenn sie aufgrund von begrenzten Flügen oder anderen Problemen nicht ausreisen können, erklärte Pornchai Kuntee, stellvertretender Beauftragter der Einwanderungsbehörde, gegenüber der Presse.

Die Behörden verlängerten am Montag ebenfalls die Notstandsverordnung bis Ende Oktober.

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See You 30.09.20 22:37
@Efs Asia
Gratuliere! Ganz unaufgeregt, faktisch basiert, verständlich und höflich geschrieben!
Oliver Harms 29.09.20 23:32
Nicht Herr Roeper?
Es ist ganz einfach,sie buchen über das Internet oder am Schalter von der Lufthansa einen Flug nach Frankfurt und schon haben sie die Möglichkeit an einem der zur Zeit 3 Flügen die jede Woche ohne
je unterbrochen worden zu sein durch die Grenzschliessung mit fliegen zu dürfen.
Mit den für Dubai vorgeschriebenen Gesundheitszeugnissen,können sie auch wieder mit Emirates nach Frankfurt fliegen.Die Preise sind übrigens auch nicht explodiert wenn sie auf die Buchungsseiten gehen,werden sie das alles selber feststellen können.
Ansonsten gebe ich Herrn Reuter recht.
Thomas Thoenes 29.09.20 16:07
Wie heißt es doch so schön?
Wer zu spät kommt den bestraft das Leben. Von den 150.000 die raus müssten, waren zum Zeitpunkt der Entscheidung für eine erneute Verlängerung sicherlich schon 100.000 weg. Da fehlen also alleine für den Oktober locker 3 MRD. TB in der Kasse. Aber das wird ja sicher von den 1200 neuen Touristen und den Inlandstouristen kompensiert. Wenn jeder von denen ein kleines Vermögen ausgibt ist doch alles wieder im Lot.
Thomas Sylten 29.09.20 15:22
@Hans Breitrainer
Ich spreche von denjenigen Touristen, die im letzten Winter vor dem Lockdown nicht mit Visum, sondern mit Touristenkarte für 30 Tsge im Land waren und von der Grenzschließung überrascht wurden: Die waren damals gestrandet, weshalb ich sie der Einfachheit halber heute noch so nenne, da ja jeder weiß wer gemeint ist - allerdings immer in "Gänsefüßchen", da auch mir bekannt ist, dass sie inzwischen längst wieder ausreisen konnten.

Dieser Personenkreis kann nicht ohne Weiteres sein "Visum" verlängern, da er ja keins hatte -
und zur Beantragung eines wie auch immer genannten Visums muss man eine Einlage auf einem thailändischen Bankkonto nachweisen. Ein Bankkonto bekommt man als Farang in Thailand aber nicht ohne Visum - ein typischer Teufelskreis.

"Gestrandeten", die aufgrund der Corona-Entwicklung in Europa (oder Australien) gern im Land bleiben wollten, blieb also nur die Hoffnung auf eine rechtzeitige Verlängerung der Amnestie -
und sind im Zweifel, als die nicht kam, bis letzte Woche enttäuscht ausgereist, auch wenn sie gern mit ihren täglichen Ausgaben die thailändische Wirtschaft weiterhin unterstützt hätten.

Wie veräppelt müssen die sich fühlen, wenn sie jetzt mitbekommen, dass sie hätten bleiben können, wenn sie nur frech genug gewesen wären, das Auslaufen der vorherigen Amnestie kühl zu ignorieren -
wer diesen "Mut" besaß, fühlt sich nun hingegen bestätigt. Ich denke, dass das für die Overstay-Disziplin ungewünschte Folgen haben wird.
Hans Breitrainer 29.09.20 13:37
Herr Sylten
Ich gehe sogar soweit dass die Entscheidung ca 3 Wochen zu spät kommt. Viele, die hier bleiben wollen, haben dem Aufruf der Immigration Folge geleistet und haben sich rechtzeitig für 1900 THB eine Verlängerung geholt. Diese hätten sie jetzt ohne Kosten bekommen.

Ich finde es auch ungerecht dass die sogenannten " Gestrandeten" scheinbar keinen Finanzierungsnachweis erbringen müssen. Immerhin ist dieser Personenkreis mindestens 6 Monate im Land. Wobei wir Expats bei jeder Verlängerung diesen unter den bekannten Kriterien nachweisen müssen. Im Übrigen gibt es m.E. keine gestrandeten Touristen mehr. Da sollte man sich ein anderes Wort einfallen lassen.
Thomas Sylten 29.09.20 12:07
Vergebene Chance
Sie verlängern die Amnestie drei Tage NACH deren Ablauf - ernsthaft ??
So begrüßenswert ich die Verlängerung für die Betroffenen angesichts steigender Fallzahlen in Europa finde: Alle gesetzestreuen Betroffenen waren VOR dem Stichtag schweren Herzens ausgereist - in den Genuss der Verlängerung können nun nur noch notorische Overstayer kommen, mit fatalen Folgen für zukünftige (Aus)-Reiseentscheidungen.

Merke: Ich kritisiere nicht die Verlängerung (die ich immer befürwortet habe),
sondern den Zeitpunkt der Entscheidung -
eine Woche früher wäre das eine weise, den gesundheitlichen Interessen der "Gestrandeten" ebenso wie den wirtschaftlichen Interessen des Landes zugute kommende Aktion gewesen.

JETZT kann sie eigentlich nur noch kontraproduktiv wirken, da die Ausgereisten sich zu Recht veräppelt fühlen müssen: Unendlich schade, und vergebene Chance für diese potenziell allen (!) Seiten zugute kommende win-win-Situation.