Thailand verbietet Einfuhr von Elektronikschrott

Ein Container mit Elektroschrott im Tiefseehafen Laem Chabang. Foto: epa/Narong Sangnak
Ein Container mit Elektroschrott im Tiefseehafen Laem Chabang. Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Das Handelsministerium hat ein Einfuhrverbot für 428 Arten von Elektronikschrott erlassen und betont, Thailand sei keine globale Müllkippe.

Das Verbot trat am 15. September in Kraft und wurde vom Unterausschusses der Regierung für die Verwaltung und Kontrolle von importiertem Elektronik- und Plastikmüll erlassen, teilte Kirati Ratchano mit, Generaldirektor des Außenhandelsministeriums. In der Ankündigung des Ministeriums wird Elektroschrott definiert als elektrische und elektronische Komponenten und Schrott, ausgenommen ist Schrott von einem elektrischen Generator.

Die vollständige Liste aller 428 Elektroschrottartikel, die unter das Verbot fallen, wurden auf der Website des Ministeriums veröffentlicht und können unter der 1385-Hotline des Ministeriums abgefragt werden. Verstöße werden mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 10 Jahren, einer Geldstrafe in Höhe des fünffachen Preises des illegal importierten Elektroschrotts oder beidem bestraft.

Die Öffentlichkeit ist aufgefordert, die Anstrengungen zur Verbesserung der Effizienz im Umgang mit inländischem Elektroschrott zur Optimierung der Ressourcen und zum ordnungsgemäßen Recycling zu beschleunigen. Kirati hob zudem die Förderung der Kreislaufwirtschaft und umweltfreundlicher Unternehmen und Produkte als Mittel zur Eindämmung der Kosten der Abfallwirtschaft hervor.

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Leserkommentare

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Benno Schönholzer 06.10.20 18:37
In Thailand gibt es fast jeden Tag neue Regelungen und Verbote!! Die Strafen gehen immer weiter nach oben!!
Das Problem ist und bleibt aber ... die Umsetzung!!
Tondidi 06.10.20 14:29
Wertvoller Elektronikschrott
Ich habe jahrelang in der weltweiten scrap metal industry gearbeitet und immer wieder festgestellt, dass NIEMAND gezwungen wird, Elektronikschrott zu kaufen. Es gab und gibt aber gewiss Abnehmer, die an den Edelmetallen in diesen Teilen interessiert sind, wie Kupfer, Kobalt, Gold, Silber. Nur bedarf es eines gut funktionierenden Recyclinssystems, um diese Teile zu trennen, herauszufiltern und wiederverwertbar zu machen. Mit reiner Gier und kaum vorhandenem technischen Know how bleibt das Zeugs lediglich im Gelaende liegen und belastet unnoetigerweise die Umwelt. So entstehen wilde Muellkippen. Von Recycling keine Spur.
Man kann den Exporteuren nicht den schwarzen Peter zuschieben, wenn der Importeur von reiner Profitgier getrieben ist.
Thomas Thoenes 06.10.20 13:52
??? Hier werden tausende Tonnen
von chinesischen Billigprodukten wie Toaster, Ventilatoren etc eingeführt mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 14 Tagen oder 2 mal benutzen. Was ist daran anders?
Ingo Kerp 06.10.20 12:37
Der letzte Absatz des obigen Berichtes läßt somit wissen, das es durchaus eine Moeglichkeit für die Oeffentlichkeit gibt, sich müllmäßig richtig verhalten zu koennen. Es ist von Verbeserung der Effizienz und Optimierung der Ressourcen die Rede und als i-Tüpfelchen kommt noch das ordnungsgemäße Recycling. Na, da wird doch jetzt TH zu einem sauberen Land.