THAILAND: Um Thailands starke Abhängigkeit von Eisenbahnimporten zu verringern, plant das Verkehrsministerium, ein Zugmontagewerk im Nordosten des Landes zu errichten, wodurch die Staatsausgaben für neue Züge um das zehnfache gesenkt werden könnten.
Derzeit liegen die Anschaffungskosten für neue Züge bei rund 70 Milliarden Baht. Mit einer Produktionsstätte im eigenen Land würden die Kosten gemäß Verkehrsminister Pailin Chuchottaworn auf 6 bis 7 Milliarden Baht fallen, weshalb er auf eine zügige Umsetzung des ehrgeizigen Planes drängt. Das Projekt soll in Zusammenarbeit mit dem Industrieministerium und dem Board of Investment (BoI) umgesetzt werden. Der Projektstart könnte voraussichtlich schon im nächsten Jahr erfolgen. Der Regierungsplan sieht vor, bis zum Jahr 2027 drei Montagewerke zu errichten, in denen jährlich mindestens 900 Waggons gebaut werden.
Isaan genießt Standortvorteil
Als Standort wird der Isaan favorisiert, da sich die Region bereits als Zentrum für die Fertigung von Omnibussen etabliert hat. Ein weiterer Vorteil sei laut Pailin die Lage, die es ermöglicht, Züge in vier Nachbarländer zu exportieren, so nach Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam.
Doch bis dahin ist es es noch ein weiter Weg. Thailand müsse nicht nur in eine neue Infrastruktur investieren, sondern auch ein Forschungsinstitut für Eisenbahntechnik aufbauen und eine neue staatliche Behörde zur Regulierung des Schienennetzes. Derzeit verkehren auf den Schienenwegen des Landes ausschließlich importierte Züge aus fünf Ländern: Deutschland, China, Japan, Österreich und der Türkei.
Der Plan des Verkehrsministeriums werde Pailin folgend auch dazu beitragen, andere Ausgaben zu senken, einschließlich jährlicher Wartungskosten im Wert von etwa einer Milliarde Baht. Zudem würden Arbeitsplätze im Nordosten geschaffen werden, eine landwirtschaftlich geprägte Region mit hoher Arbeitslosigkeit.