BANGKOK: Die thailändische Regierung verfolgt ehrgeizige Pläne, das Land in ein Duty-Free-Paradies zu verwandeln, um seine Position als erstklassiges Tourismus- und Einkaufszentrum zu festigen. Eine kürzlich in Auftrag gegebene Studie hat diesen Schritt ins Rollen gebracht, der darauf abzielt, Touristen dazu zu bewegen, vermehrt im Land einzukaufen.
Am Dienstag (28. November 2023) stimmte das Kabinett grundsätzlich fünf Kernmaßnahmen zu, die vom Finanzministerium vorgeschlagen wurden, wie Regierungssprecher Chai Wacharonke bekanntgab. Eine Schlüsselmaßnahme besteht darin, Duty-Free-Shops bei der Ankunft zu streichen, um internationale Besucher während ihres Aufenthalts in Thailand zum Einkaufen zu ermutigen. Die Duty-Free-Shops an den Abflugbereichen der Flughäfen sollen jedoch beibehalten werden.
Eine weitere Maßnahme zielt darauf ab, die inländischen Ausgaben von Einheimischen und internationalen Touristen zu fördern, indem steuerliche und finanzielle Vorteile für Produkte wie Parfüms, Kleidung und Modetaschen aus lokaler Produktion geschaffen werden.
Eine Umstrukturierung der Verbrauchssteuer, um bestimmte Produkte preislich attraktiver zu gestalten, ist eine weitere vorgeschlagene Maßnahme. Die Preise könnten sogar günstiger sein als vergleichbare Produkte in anderen Ländern.
Die Lockerung der Öffnungszeiten nächtlicher Vergnügungsstätten in wichtigen Touristenbezirken ist eine vierte geplante Maßnahme, um den Tourismus anzukurbeln.
Das Innenministerium wird beauftragt, Möglichkeiten zur Steigerung der Tourismuseinnahmen zu prüfen, während das Außenministerium die Ausweitung der Visafreiheit für Besucher aus mehr Ländern untersucht.
Um ausländische Touristen zum Kauf thailändischer Markenprodukte zu ermutigen, könnten die Produkte in den Duty-Free-Shops bei der Ankunft von importierten auf einheimische Waren umgestellt werden, so das Finanzministerium.
Die beteiligten Ministerien werden bis Anfang nächsten Jahres detaillierte Ergebnisse ihrer Studien vorlegen. Regierungssprecher Chai betonte, dass diese Maßnahmen Teil der wirtschaftlichen Belebungspolitik der Regierung sind.
Aufgrund der möglichen Auswirkungen auf Steuereinnahmen und inländische Ausgaben ist jedoch eine genaue Schätzung der Verluste und Einnahmen erforderlich, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werden kann. Zusätzlich dazu hat Premierminister Srettha Thavisin das Ministerium für Tourismus und Sport angewiesen, verstärkt gegen im Internet verbreitete Fake News über Thailand vorzugehen, die den Tourismus des Landes beeinträchtigen könnten.
Ebenso soll ein ausgewogenes Verhältnis der Tourismuseinnahmen und -defizite zwischen Thailand und Malaysia gefunden werden, was auf ein Treffen des Premierministers mit seinem malaysischen Amtskollegen am Montag (27. November 2023) zurückgeht.