BANGKOK: Angesichts der deutlich niedrigeren Reiserträge in Thailand im Vergleich zu anderen großen Reisproduzenten Asiens, sieht das thailändische Ministerium für Reis großes Potenzial in der Förderung von farbigen Reissorten.
Der stellvertretende Generaldirektor, Anon Nonsee, erläuterte, dass der durchschnittliche Reisertrag pro Rai (0,16 Hektar) in Thailand bei nur 400 bis 500 Kilogramm liegt – weit unter den Erträgen von Vietnam und China, die jeweils rund 1.000 Kilogramm pro Rai erreichen.
Laut Anon sind es vor allem die niedrigen Erträge des beliebten Jasminreises, die den nationalen Durchschnitt drücken. „Jasminreis wird einmal jährlich geerntet und bringt etwa 350 bis 400 kg pro Rai. Er zeichnet sich durch seinen Duft und seine weiche Textur aus, die besonders in trockenen Regionen im Nordosten und Norden Thailands zur Geltung kommen“, erklärte er. „Jedoch wirkt sich die Trockenheit negativ auf die Erträge aus.“
Um dennoch den Wert des thailändischen Reises zu steigern, plant das Ministerium, Marketingstrategien neu zu justieren. „Reis mit geringem Ertrag, aber hoher Nachfrage, wie farbiger Reis und einheimische Sorten, die etwa 5 bis 10 Prozent der Gesamtproduktion ausmachen, werden an Nischenverbraucher verkauft“, sagte Anon. Diese Strategie soll helfen, thailändischen Reis auf High-End-Märkten ähnlich exklusiven Markenprodukten zu positionieren.
Besonders farbiger Reis erfreut sich wachsender Beliebtheit unter chinesischen Verbrauchern, die dessen gesundheitliche Vorteile schätzen. „Trotz seiner Seltenheit und hohen Preise auf internationalen Märkten zeigen chinesische Touristen in Thailand großes Interesse an diesem Produkt“, fügte Anon hinzu.
2024 will das Ministerium sieben Sorten farbigen Reis anbauen, die sogenannten „Regenbogenreis“ in Farbtönen von tiefem Violett bis Hellgrün. Die Anbaugebiete in Chiang Rai und Phayao werden dabei künstlerisch gestaltet, um Touristen anzulocken.
Zudem plant das Ministerium, die proteinreichen Blätter des farbigen Reises als Nahrungsergänzungsmittel zu vermarkten, die bis zu 100.000 Baht pro Kilogramm einbringen könnten. Anon betonte, dass der Anbau dieser Reissorten nicht nur auf den Verzehr ausgerichtet sein sollte. „Wir fördern die Nutzung als Tierfutter und andere industrielle Anwendungen, um den Landwirten eine nachhaltigere Einkommensquelle zu bieten“, erklärte er.
Aber egal welche Reissorte es ist. Die Arbeit, welche auf den Feldern gemacht wird, kann man nicht hoch genug ansetzen. Und wenn der Reis dann geerntet ist und zum trocknen ausliegt bleibt immer der bange Blick nach oben. Die Erde braucht zwar Niederschlag in Form von Regen, aber bitte jetzt nicht. Ist und bleibt ein hartes Los das viel zu schlecht entlohnt wird.