Nationale Warnstufe für Affenpocken

Foto: The Nation
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BANGKOK: Thailand hat am Sonntag nach einer Dringlichkeitssitzung der Gesundheitsbehörden und des Gesundheitsministers die Affenpocken-Warnstufe auf die nationale Ebene erhöht.

Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul berief die Sitzung ein, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag die Affenpocken zu einem globalen Gesundheitsnotfall erklärt hatte.

Minister Anutin sagte, dass die Überwachung und Kontrolle der Affenpocken in Thailand von der Notfalleinsatzzentrale des Gesundheitsministeriums übernommen wird.

Er führte fort, dass bei dem Treffen auch der Zeitplan für den ersten bestätigten Affenpockenfall in Thailand erörtert wurde.

Am Dienstag bestätigten Labortests, dass sich ein nigerianischer Mann, der in Phuket ins Krankenhaus eingeliefert wurde, mit Affenpocken infiziert hatte. Er floh daraufhin über die Provinz Sakaeo nach Kambodscha und wurde dort am Samstag verhaftet.

Minister Anutin sagte, dass die Leiter der Gesundheitsbehörden bei dem Treffen davon ausgingen, dass der Ausländer das Virus im vergangenen Monat nicht an andere übertragen hatte, so dass Thailand weiterhin sicher sei. Er sagte, dass Gesundheitsbeamte im ganzen Land mit Grenzkontrollstellen zusammenarbeiten, um Reisende auf Affenpocken zu untersuchen. Reisende aus gefährdeten Ländern würden streng überwacht, fügte er hinzu.

Das Gesundheitsministerium versicherte auf der Sitzung, dass es genügend Pockenimpfstoff vorrätig hätte, um die Bevölkerung zu schützen. Der Impfstoff soll 40 Jahre lang in einem Kühlhaus gelagert worden sein, ist aber nach Angaben des Ministeriums noch brauchbar.

Außerdem versicherte das Ministerium, dass das Land über genügend Medikamente und Einrichtungen verfüge, um Patienten im Falle eines Pockenausbruchs zu behandeln.

Minister Anutin sagte, dass die allgemeinen Covid-19-Präventionsmaßnahmen auch gegen die Affenpocken wirksam seien, die sich langsamer ausbreiten.

„Es besteht kein Grund zur Panik, da sich das Affenpockenvirus nicht so schnell ausbreitet wie Covid-19“, betonte er. „Maßnahmen zur Verringerung des Covid-19-Risikos können auch [Anm. d. Red.: bei den Affenpocken] angewendet werden, z. B. das Tragen von Masken, das Desinfizieren der Hände mit Alkoholgel, soziale Distanzierung und das Meiden überfüllter Gebiete.

Minister Anutin erklärte, dass sich die Affenpocken über sexuelle Aktivitäten verbreiten, so dass sich die Menschen auf die gleiche Weise wie gegen HIV schützen sollten.

Auf der Sitzung wurde auch Dr. Naruemol Sawanpanyalert, ein Spezialist der Abteilung für medizinische Dienste, beauftragt, der Öffentlichkeit verschiedene Präventionsmaßnahmen zu erläutern.

Minister Anutin sagte, dass medizinische Experten des Ministeriums am Montag für die Besprechung von Präventivmaßnahmen gegen Affenpocken und Richtlinien für Krankenhäuser zusammenkommen werden.

In der Zwischenzeit haben die Gesundheitsbehörden von Phuket nach eigenen Angaben 19 weitere Personen ausfindig gemacht, die in engen Kontakt mit dem infizierten Mann gekommen waren. Die 19 gefährdeten Personen wurden an sechs Orten oder bei Dienstleistungen ausfindig gemacht, die der Nigerianer in Anspruch genommen hatte. Das Gesundheitsamt von Phuket teilte mit, dass zwei der 19 Personen negativ auf das Affenpockenvirus getestet wurden, während die Testergebnisse für die anderen in einigen Tagen vorliegen werden.

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Kradi 25.07.22 17:50
So, so, in Cambodia verhaftet
Von Phuket, über Sakeao, "geflüchtet". Ja, in Kambodscha scheint die Polizei effizient zu arbeiten.....
Ingo Kerp 25.07.22 14:50
Eine Studie ergab, das der groeßte Anteil derer, die Affenpocken übertragen, der schwulen Szene zuzurechnen sind. Da kommen wohl schlechte Zeiten auf die Stricher in TH zu.