Thailand als Reiseziel für Cannabis-Tourismus

Foto: epa/Narong Sangnak
Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Durch den Anbau und Verkauf von Cannabisprodukten kann der Tourismus- und Landwirtschaftssektor einen Auftrieb erhalten. Künftig werden sowohl Thais als auch Ausländer die Möglichkeit haben, sich im Königreich mit Naturmedikamenten aus der Pflanze behandeln zu lassen.

Das Kabinett änderte das Betäubungsmittelgesetz am 4. August in Erwartung der Zustimmung des Parlaments, um privaten medizinischen Betreibern - einer Kategorie, zu der auch einige Ärzte für traditionelle Medizin und Landwirte gehören - den Anbau und Handel mit Cannabisprodukten zu ermöglichen, auch für den Export und Import. Dieser Schritt erweitert die Politik des stellvertretenden Premierministers und Gesundheitsministers Anutin Charnvirakul, der daraufsetzte, dass die kontrollierte Legalisierung von medizinischem Cannabis den Wellness-, Reise- und Landwirtschaftssektor ankurbeln würde.

„Cannabis wird eine weitere Attraktion für das Land und für Medizintouristen sein", sagte Marut Jirasrattasiri, Generaldirektor der Abteilung für traditionelle und alternative Medizin in Thailand, der „Bangkok Post“. Private Mediziner mit Lizenzen würden das Recht erhalten, die Pflanze anzubauen, zu produzieren und zu exportieren. Und Landwirte könnten ein höheres Einkommen generieren.

Thailändischen Investoren wird Vorrang eingeräumt. „Wir wollen thailändisches Geld vorerst nutzen, insbesondere die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und den Gemeinden, um Wissen, Forschung und Produktion zu fördern", fügte Marut hinzu. „Wir wollen nicht, dass Ausländer kommen und investieren und dann alle Vorteile nutzen.“

Der Anbau und die Abgabe von medizinischem Cannabis erfolgen gegenwärtig ausschließlich von Regierungsbehörden oder streng regulierten Organisationen. Die Pflanze bleibt ein Betäubungsmittel der Kategorie fünf, was bedeutet, dass der Freizeitgebrauch verboten ist. Illegaler Besitz kann mit einer 10-jährigen Gefängnisstrafe und der Handel mit lebenslanger Haft oder der Todesstrafe geahndet werden.

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Leserkommentare

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Francis Light 12.08.20 18:16
Cannabis-Tourismus?
Das kann man zuhause auch machen.