BANGKOK: Die Gewerkschaft von Thai Airways International (THAI) hat am Freitag (8. November 2024) eine Kundgebung gegen eine vorgeschlagene Änderung des Sanierungsplans durchgeführt. Der Protest richtete sich gegen einen Plan, der laut der Gewerkschaft der Regierung eine verstärkte Kontrolle über die nationale Fluggesellschaft einräumen könnte.
Mehrere hundert Mitarbeiter versammelten sich vor dem Hauptsitz der Fluggesellschaft in Bangkok, um ihre Bedenken zu äußern. Die Demonstranten trugen Plakate mit Aufrufen an die Gläubiger, gegen die Änderung des Sanierungsplans zu stimmen. Zu diesem Zeitpunkt fand eine Besprechung der Gläubiger mit Vertretern von THAI statt.
Im Zentrum der Kontroverse steht der Vorschlag des Finanzministeriums, den bestehenden Sanierungsplan um zwei neue Planmanager zu erweitern: Polchak Nimwatana, stellvertretender Direktor des Büros für staatliche Unternehmenspolitik, und Panya Chupanich, Direktor des Büros für Verkehrs- und Verkehrspolitik und -planung.
Kritiker befürchten, dass diese Änderung der Regierung ermöglichen könnte, politischen Einfluss auf Unternehmensentscheidungen auszuüben, insbesondere bei so bedeutenden Angelegenheiten wie der Beschaffung neuer Flugzeuge.
Die Gewerkschaftsmitglieder und die Gläubiger äußerten starke Bedenken gegenüber dieser möglichen Veränderung. Sie argumentieren, dass eine verstärkte Regierungsbeteiligung die Unabhängigkeit und die globale Wettbewerbsfähigkeit von THAI untergraben könnte.
Während der Kundgebung las ein Gewerkschaftsvertreter eine Erklärung vor, in der er die Politik beschuldigte, durch Korruption und Missmanagement zur finanziellen Schieflage der Fluggesellschaft beigetragen zu haben. „In den letzten zehn Jahren hat die politische Korruption zu schweren Verlusten bei THAI geführt, was schließlich Ende 2019 zu einem Insolvenzschutzantrag führte“, erklärte der Vertreter.
Er betonte weiter, dass die Mitarbeiter von THAI trotz der Herausforderungen in den letzten vier Jahren im Rahmen des bestehenden Sanierungsplans zunehmend Gewinne erzielt hätten. „Es ist offensichtlich, dass THAI den Sanierungsprozess bis Mitte 2025 ohne weitere Regierungseinmischung erfolgreich abschließen könnte“, fügte er hinzu.
Die Gewerkschaft lehnt die Ernennung der zwei Regierungsbeamten kategorisch ab und fordert, dass die langjährigen Mitarbeiter und Experten der Luftfahrtindustrie ihre Kenntnisse und Erfahrungen unabhängig einbringen dürfen. „Wir fordern, dass unser Wissen und unsere Expertise ohne die Einmischung oder politische Ausbeutung, die in der Vergangenheit stattgefunden hat, genutzt werden können“, schloss die Erklärung.