Thai Airways: Streit um Regierungsverwalter

Foto: epa-efe/Narong Sangnak
Foto: epa-efe/Narong Sangnak

BANGKOK: Die Gewerkschaft von Thai Airways International (THAI) sowie die Gläubiger der Airline haben deutliche Kritik an einem Änderungsvorschlag geübt, der die Ernennung zweier Regierungsbeamter zu Verwaltern des Sanierungsplans vorsieht.

Das Finanzministerium schlägt vor, Panya Chupanich, Generaldirektor des Amtes für Verkehrs- und Verkehrspolitik, und Polchak Nimwatana, stellvertretender Direktor des Amtes für staatliche Unternehmenspolitik, in das Management einzubinden. Diese Maßnahme, so die Kritiker, könne die Gefahr politischer Einmischung bergen, insbesondere bei kritischen Beschaffungsentscheidungen von Flugzeugen.

Dr. Pracha Koonnathamdee, Mitglied des Gläubigerausschusses und Assistenzprofessor, warnte vor den potenziellen negativen Auswirkungen dieser staatlichen Kontrolle auf die finanzielle Gesundheit und die betriebliche Effizienz der Fluggesellschaft. „Eine gute Unternehmensführung ist entscheidend, und wir müssen vorsichtig sein, dass staatliche Eingriffe nicht überhandnehmen“, betonte Dr. Pracha.

Eine entscheidende Gläubigerversammlung, die am Freitag (8. November 2024) stattfindet, könnte die Weichen für die Zukunft von Thai Airways stellen. Die Gewerkschaft appelliert an die Gläubiger, den Vorschlag abzulehnen und damit die langfristige Überlebensfähigkeit der Fluggesellschaft zu sichern.

Neben der kontroversen Änderung zur Ernennung weiterer Planverwalter hat Thai Airways auch Anträge zur Klärung der Bedingungen für Dividendenzahlungen eingereicht. Trotz der Argumentation des Finanzministeriums, dass fachliche Expertise und staatliche Unterstützung notwendig seien, bleibt die Skepsis bei Gewerkschaft und Gläubigern bestehen.

Thai Airways hatte Ende 2019 Insolvenzschutz beantragt und massive Schulden von 245 Milliarden Baht offenbart. Der Sanierungsplan, der im Mai 2020 von der Regierung und ein Jahr später vom zentralen Insolvenzgericht genehmigt wurde, steht weiterhin auf dem Prüfstand.

Mit dem Erreichen des Umsatzziels dieses Jahres und der bevorstehenden Ausgabe von Bezugsrechten zur Unterstützung der Sanierung zeigt sich Thai Airways entschlossen, ihre betriebliche und finanzielle Erholung voranzutreiben. Das Ergebnis der Gläubigerversammlung wird zeigen, ob die Airline als wettbewerbsfähiger Global Player bestehen kann.

Ãœberzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Ingo Kerp 07.11.24 13:40
Wie wäre es, wenn man Fachleute der Luftfahrtindustrie an die Spitze von THAI berufen würde. Dabei darf es keine Rolle spielen, welcher Nationalität diese Spezialisen sind. Es gilt THAI wieder zu einer Gesellschaft mit Zukunft zu formen, nach Befriedigung der Gläubiger und einer gewinnorientierten Zukunft.