BANGKOK: Thailand sollte einen langfristigen Sanierungsplan für den Tourismus als Teil der nationalen Agenda aufstellen und nicht lediglich auf natürliches Wachstum warten, da der Reisemarkt stagniert und die Nachfrage geringer ist als in den Vorjahren, teilte der Vorstandsvorsitzende der thailändischen Billigfluggesellschaft Thai AirAsia der Presse mit.
„Der internationale Flugverkehr hat sich allmählich verbessert, aber die Menschen haben offensichtlich nicht die gleichen Reisegewohnheiten. So reisen beispielsweise Singapurer, die vor der Pandemie wöchentlich Thailand besuchten, heutzutage nur noch alle zwei oder drei Monate, auch wenn die Reisebeschränkungen zwischen den beiden Ländern gelockert wurden“, erklärte Tassapon Bijleveld von Thai AirAsia.
Er wies darauf hin, dass die Flugpreise für internationale Flüge in diesem Jahr aufgrund der begrenzten Sitzplatzkapazitäten und der höheren Treibstoffkosten teurer sind. Obwohl AirAsia X, die Langstrecken-Tochterfluggesellschaft des Mutterkonzerns AirAsia, mit dem Verkauf profitabler Strecken nach Japan und Südkorea begonnen hat, war die Nachfrage bisher recht verhalten.
Reisende, die in den vergangenen zwei Jahren auf Auslandsreisen verzichtet haben, werden sich vielleicht nach anderen Zielen umsehen, aber diejenigen, die nicht so viel Geld haben, werden wahrscheinlich nur eine oder zwei Reisen unternehmen, um Geld zu sparen.
Anstatt eine unzeitgemäße Politik – wie die geplante Einführung der 300-Baht-Touristensteuer für internationale Fluggäste – sollte die thailändische Regierung einem langfristigen Erholungsplan für die Tourismusindustrie den Vorrang geben, ein klares Ziel setzen und nach praktischen Möglichkeiten zur Erreichung dieses Ziels suchen, forderte Khun Tassapon.
„Der Premierminister hat ein Ziel von 20 Millionen Touristen im nächsten Jahr gesetzt, aber wir sehen immer noch keinen Mechanismus, der uns hilft, dieses Ziel zu erreichen. Wenn Thailand entschlossen ist, den Tourismus auf das übliche Niveau von etwa 20 Prozent des BIP anzuheben, können wir uns nicht einfach auf ein natürliches Wachstum ohne konzertierte Anstrengungen verlassen, da es zu viele Negativfaktoren gibt“, betonte der Thai AirAsia-Boss.
Er führte fort, dass ein konkreter Plan entwickelt werden sollte, der alle Interessengruppen einbezieht, z.B. in Form eines Drei-Jahres-Kalenders, der berühmte internationale Sportereignisse oder Unterhaltungsprogramme beinhaltet, damit das Königreich 40 Millionen internationale Touristen zurückgewinnen kann. „Ohne jeglichen Plan ist es schwer, die Tourismusindustrie wiederzubeleben“, betonte er.
Auch Wutthi-phum Jurangkool, Geschäftsführer der thailändischen Billigfluggesellschaft Nok Air, informierte, dass seine Airline derzeit noch keine internationalen Verbindungen wiederaufnehmen würde, weil die durchschnittliche Auslastung der bestehenden Flüge anderer Fluggesellschaften immer noch unter 50 Prozent liege.
Angesichts der von Januar 2021 bis April 2022 um rund 110 Prozent gestiegenen Treibstoffpreise weiche Nok Air nach Aussage von Khun Wutthi-phum derzeit zur Verlustkompensierung auf Strecken mit einer solideren Nachfrage aus, z. B. auf profitablen Inlandsrouten. Er fügte hinzu, dass die Treibstoffkosten fast 50 Prozent der gesamten Betriebskosten ausmachen, vor dem Preisanstieg waren es 30 Prozent.
Die Fluggesellschaften können jedoch keine zusätzlichen Ausgaben für Flugtarife tätigen, da der Wettbewerb auf dem Markt nach wie vor verschärft ist. Diese Situation hat dazu geführt, dass immer mehr Fluggesellschaften ihre Flüge abrupt stornieren, was zu Verlusten führt und das Vertrauen in die Luftfahrtindustrie erschüttert, so der Nok-Air-Chef.
"Den Nagel auf den Kopf getroffen", aufgezeigt.