Teilnehmer von Pride-Filmvorführung in Türkei festgenommen

Die Demonstranten halten türkische Flaggen und schreien Parolen gegen die LGBT-Gemeinschaft bei einer Anti-LGBT+-Kundgebung in Istanbul. Foto: epa/Sedat Suna
Die Demonstranten halten türkische Flaggen und schreien Parolen gegen die LGBT-Gemeinschaft bei einer Anti-LGBT+-Kundgebung in Istanbul. Foto: epa/Sedat Suna

ISTANBUL: Bei einer Filmvorführung über Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen (LGBTQ) in der türkischen Metropole Istanbul sind nach Angaben eines Verbandes mehrere Menschen festgenommen worden. Der Film «Pride» hätte am Mittwochabend im Garten einer Stiftung gezeigt werden sollen, die Polizei habe dies jedoch verhindert und «sehr viele» Teilnehmer festgenommen, teilte der Verband Kaos GL, eine Organisation für LGBTQ-Rechte, mit. Eine Anzahl nannte er nicht.

Die lokale Behörde hatte die Vorführung zuvor verboten und als Begründung unter anderem angegeben, die Veranstaltung verstoße gegen die «allgemeine Moral» und könne Unmut in der Gesellschaft hervorrufen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich sowohl im Wahlkampf als auch nach seiner Wiederwahl Ende Mai wiederholt LGBTQ-feindlich geäußert. Erwartet wird deshalb, dass die Behörden den Druck auf queere Menschen weiter erhöhen.

Die jährliche Pride-Parade soll am 18. Juni in Istanbul stattfinden. In den vergangenen Jahren war die Veranstaltung verboten worden.

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