Nach Drohnenangriff ukrainischen Geschäftsträger ein

Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: epa/Necati Savas
Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: epa/Necati Savas

TEHERAN: Der Iran hat nach einem Drohnenangriff auf eine militärische Anlage in der Nähe der Großstadt Ishafan den ukrainischen Geschäftsträger einbestellt. Als Grund nannte das Außenministerium Äußerungen eines Beraters von Präsident Wolodymyr Selenskyj und «rachsüchtiges Vorgehen» der Regierung in Kiew, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim am Montag. Der Selenskyj-Berater Mychajlo Podoljak hatte sich am Sonntag auf Twitter zu dem Angriff mit den Worten geäußert: «Die Logik des Krieges ist unerbittlich und mörderisch. Und er stellt den Urhebern und Komplizen harte Rechnungen aus. (...) Die Ukraine hat euch gewarnt.»

In der Nacht zu Sonntag war nach Angaben aus dem Iran eine Produktionsstätte des Verteidigungsministeriums nahe der Metropole Isfahan im Zentraliran mit mehreren kleinen Fluggeräten angegriffen worden. Drei Geräte seien von der Flugabwehr zerstört worden. Bei dem Angriff wurde demnach niemand verletzt. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian nannte die Attacke einen «feigen Angriff», der aber keine Auswirkungen auf die Atomforschung seines Landes haben werde.

Das «Wall Street Journal» berichtete unter Berufung auf «mit der Operation» vertrauten Personen, dass Israel hinter den Angriffen stehe. Israels Armee wollte die Berichte - wie üblich - nicht kommentieren. Seit der Islamischen Revolution 1979 gilt Israel als Irans Erzfeind - und umgekehrt. Erst vor wenigen Tagen hatten die USA mit Israel eine großangelegte Militärübung abgeschlossen. Hintergrund sind wachsende Sorgen angesichts des iranischen Atomprogramms.

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