COLOMBO: Wegen eines tropischen Wirbelsturms sind auf Sri Lanka rund 10.000 Menschen in Notunterkünfte gebracht worden. Eigentlich hätten die Behörden noch deutlich mehr Leute von der Küste wegbringen wollen, aber einige hätten sich geweigert - aus Angst, dass währenddessen ihre Häuser ausgeraubt würden, hieß es von örtlichen Behörden.
Der Sturm «Burevi» sollte am Mittwochabend (Ortszeit) im Nordosten des Inselstaates auf Land treffen und am Donnerstag Indien erreichen, teilten die meteorologischen Dienste der beiden südasiatischen Länder mit. Der Sturm soll viel Regen bringen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 95 km/h erreichen. Die Behörden haben Fischer angewiesen, an Land zu bleiben.
Die Region hat viel Erfahrung mit starken Wirbelstürmen, die im Golf von Bengalen zwischen April und November immer wieder vorkommen. Bei einem großen Zyklon im Jahr 1999 starben knapp 10.000 Menschen, 15 Millionen verloren ihr Zuhause.
Experten gehen davon aus, dass die Intensität der Tropenstürme in den vergangenen Jahren wegen des Klimawandels zugenommen hat, da sie unter anderem ihre Energie aus dem warmen Meerwasser ziehen. Zudem würden aufgrund des steigenden Meeresspiegels Sturmfluten immer höher aufsteigen.
Trotzdem waren die Opferzahlen in den vergangenen Jahren generell kleiner, da es inzwischen bessere Wettervorhersagen gibt, Indien und Sri Lanka Notunterkünfte gebaut und Evakuierungspläne und Warnsysteme entworfen haben. Die Sachschäden bleiben aber groß.