Tausende Polizisten kontrollieren Corona-Regeln in Paris

Eine Außenansicht des Gebäudes, das zum französischen Präsidenten-Elysee-Palast in Paris gehört. Foto: epa/Christophe Petit Tesson
Eine Außenansicht des Gebäudes, das zum französischen Präsidenten-Elysee-Palast in Paris gehört. Foto: epa/Christophe Petit Tesson

PARIS: Frankreich bereitet sich auf neue landesweite Corona-Beschränkungen vor. Im Großraum Paris sollen 6600 Einsatzkräfte die Einhaltung der Regeln überprüfen, wie die Polizeipräfektur am Samstag mitteilte.

Die neuen Regeln treten laut Regierung formal an diesem Samstag um 19.00 Uhr in Kraft - dann beginnt die landesweite nächtliche Ausgangssperre, die bereits seit Monaten gilt. Faktisch gelten sie dann aber erst mit Ende der Ausgangssperre am Sonntagmorgen ab 6.00 Uhr.

Eigentlich ändert sich gar nicht viel. Die härteren Maßnahmen galten bereits in etlichen Gegenden Frankreichs, darunter auch im Großraum Paris, und werden nun auf das ganze Land ausgeweitet. Neu ist, dass die Pariser Polizei explizit den Straßenverkauf von Alkohol verbietet - also von Restaurants oder Bars. Auch soll verstärkt kontrolliert werden, dass sich im öffentlichen Raum nicht mehr als sechs Personen treffen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich in einer TV-Ansprache am Mittwochabend an die Menschen im Land gewandt. Er kündigte dabei die Ausweitung der Maßnahmen auf das ganze Land an. Grund ist die sich zuspitzende Corona-Lage und vor allem die Situation auf den Intensivstationen in Teilen des Landes. Mehr als 400 Menschen pro 100.000 Einwohner haben sich zuletzt binnen einer Woche mit dem Coronavirus infiziert.

Konkret müssen nun die meisten Geschäfte schließen, der Bewegungsradius für Spaziergänge oder Sport ist auf zehn Kilometer Entfernung zur eigenen Wohnung begrenzt. Am Osterwochenende ist es den Menschen noch erlaubt, in eine andere Region zu reisen, um sich dort zu isolieren. Danach sind solche Reisen nur mit triftigen Gründen gestattet. Macron kündigte auch eine Schulschließung für drei Wochen an, die Frühlingsferien im Land werden vereinheitlicht.

Die Regelungen sind deutlich weniger streng, als bei den vorangegangen beiden «Confinements», so wird in Frankreich ein Lockdown genannt. Damals brauchte man stets einen Passierschein, wenn man das Haus verließ. Für Spaziergänge war dies nur eine Stunde am Tag im Radius eines Kilometers erlaubt. Es war auch nicht erlaubt, dass sich mehrere Menschen in der Öffentlichkeit treffen.

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