Niederländer kämpfen weiter gegen Hochwasser entlang der Maas

Foto: The Thaiger
Foto: The Thaiger

VENLO: Im Süden der Niederlande haben die Anwohner entlang der Maas am Samstag mit Sandsäcken und Schutzmaßnahmen den Kampf gegen das Hochwasser fortgesetzt. Mit einem Absinken des Wassers wurde in Roermond am Sonntagmorgen und in Venlo am Sonntagabend gerechnet, teilten die Behörden mit.

In Venlo an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen war am Freitag ein Krankenhaus mit 200 Patienten vorsorglich evakuiert worden. In der Stadt und umliegenden Orten wurden Tausende Menschen zum Verlassen ihrer Wohnungen aufgerufen. Zwar richteten die Fluten erhebliche materielle Schäden an, Berichte über Verletzte gab es aber nicht.

Unterdessen riefen die Behörden Schaulustige auf, zu Hause zu bleiben, und drohten mit Bußgeldern. Wie die Stadt Venlo mitteilte, überwachte die Polizei auch aus der Luft die evakuierten Gebiete und die Deiche.

Der Bürgermeister von Venlo, Antoin Scholten, bedankte sich für die enorme Hilfsbereitschaft, auch aus dem deutschen Grenzgebiet. Es habe Angebote zur Einquartierung von Bewohnern der evakuierten Gebiete gegeben, außerdem hätten Feuerwehren mit Material und Mannschaften zur Hilfe bereitgestanden. Angesichts der katastrophalen Lage in den deutschen Hochwassergebieten habe man nicht gewagt, um Hilfe zu bitten.

Weiter nördlich in Gennep wurde die erwartete Hochwassermenge inzwischen nach unten korrigiert. Die Flutwelle werde unter der des verheerenden Hochwassers von 1993 bleiben. So wie es jetzt aussehe, werde das Wasser innerhalb der Deiche bleiben, hieß es. Ein Wehr an der aus dem Kreis Kleve einmündenden Niers wurde geschlossen. Nach dem Hochwasser 1993 waren in der Region entlang der Maas mit hohem Aufwand Deiche und Schutzbauten errichtet worden.

Ein Happy End gab es für eine von der Hochwasser führenden Maas im Süden der Niederlande mitgerissene Kuh. Sie wurde nahe Nimwegen rund 100 Kilometer weiter aus dem Fluss gerettet. «Es ist für uns sehr überraschend, dass die Kuh so eine Strecke überstanden hat», sagte ein Feuerwehrmann dem Sender «Omroep Brabant» am Samstag. «Ob das Tier die ganze Zeit mitgetrieben wurde, ober ob es auch Abschnitte gab, wo es mit den Füßen den Boden berührte, wissen wir nicht.»

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