Taliban: Mehrere Tote und Verletzte nach Explosion in Moschee

Menschen besuchen die Moschee in Kundus, in der während des Freitagsgebets eine gewaltige Explosion stattfand. Foto: epa/Stringer
Menschen besuchen die Moschee in Kundus, in der während des Freitagsgebets eine gewaltige Explosion stattfand. Foto: epa/Stringer

KABUL: Bei einer Explosion in einer schiitischen Moschee im Süden Afghanistans sind nach Angaben der regierenden Taliban mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Spezialkräfte seien bereits in der Stadt Kandahar in der gleichnamigen Provinz vor Ort, um die Art der Detonation zu untersuchen, teilte ein Sprecher der militant-islamistischen Taliban am Freitag mit. Die Urheber würden zur Rechenschaft gezogen, hieß es weiter.

Örtlichen Medienberichten zufolge ereignete sich die Explosion während des Freitagsgebets. Über die Zahl der Opfer gab es zunächst keine Angaben. Auf Bildern in Medien und in sozialen Netzwerken waren auf dem Boden liegende Verletzte zu sehen. Bislang habe sich keine Gruppierung zu der Explosion bekannt, hieß es weiter.

Erst am vergangenen Freitag waren bei einem Anschlag auf eine Moschee der schiitischen Minderheit in der Stadt Kundus im Norden Afghanistans mehr als 40 Menschen getötet und mehr als 140 verletzt worden. Die mit den herrschenden Taliban verfeindete sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich.

Der IS hatte bereits in der Vergangenheit schiitische Muslime und deren Einrichtungen in Afghanistan angegriffen. Zu den Attacken des IS kam es vor allem in der Hauptstadt Kabul und in den östlichen Provinzen Nangarhar und Kunar. Zuletzt hatte der IS unter anderem einen verheerenden Anschlag Ende August am Flughafen Kabul während der noch laufenden internationalen militärischen Evakuierungsmission mit nach Medienberichten fast 200 Toten für sich reklamiert.

Mitte August haben die Taliban die Macht in Afghanistan militärisch übernommen. Armee und Polizei zerfielen, Vertreter der Regierung flohen. Die Islamisten riefen eine Regierung aus. Diese sieht sich mit zahlreichen Problemen konfrontiert, darunter, für Sicherheit im Land zu sorgen.

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