Taiwan plant großen Waffenkauf von USA

Peking verärgert

Foto: epa/Ritchie B. Tongo
Foto: epa/Ritchie B. Tongo

PEKING/TAIPEH (dpa) - Als weitere Belastung für das angespannte Verhältnis zwischen den USA und China hat Taiwan angekündigt, im großen Stil neue US-Waffen kaufen zu wollen.

Das Verteidigungsministerium der demokratischen Inselrepublik bestätigte am Donnerstag Berichte, wonach vier Chargen von Anträgen auf Waffenkäufe in die USA geschickt wurden und auf eine Antwort warteten. Demnach will Taiwan 108 hochmoderne Panzern, 409 Boden-Luft-Raketen, 1.240 Panzerabwehrraketen und 250 tragbare Stinger-Luftverteidigungssysteme ordern.

Peking, das die Nachbarinsel Taiwan als sein eigenes Territorium ansieht, kritisierte die Pläne scharf. «Wir fordern die USA nachdrücklich auf, die hohe Sensibilität der Frage des Waffenhandels mit Taiwan zu verstehen», sagte Geng Shuang, ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Das Geschäft könnte die Beziehungen zwischen den USA und China und den Frieden in der Taiwanstraße «ernsthaft schädigen».

Peking betrachtet Taiwan als untrennbaren Teil der Volksrepublik und droht mit einer gewaltsamen Wiedervereinigung. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit der Insel verpflichtet und liefern seit Jahren immer wieder Waffen.

Das Verhältnis zwischen den USA und China ist derzeit auch wegen des seit bereits einem Jahr andauernden Handelskonflikts schwer belastet. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wirft der US-Regierung vor, einen «Wirtschaftskrieg gegen China» zu führen, um den Aufstieg der asiatischen Macht zu verhindern.

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