Taiwan investiert in Litauen trotz Spannungen mit China

Taiwanesische Repräsentanz in Vilnius. Foto: epa/Stringer
Taiwanesische Repräsentanz in Vilnius. Foto: epa/Stringer

VILNIUS: Taiwan hat vor dem Hintergrund des Handelskonflikts zwischen Litauen und China rund 3,5 Millionen Euro in eine Laserfirma in dem baltischen EU-Land investiert. Dabei handele es sich um die erste Investition eines von Taipeh aufgelegten 200 Millionen Dollar schweren Investmentfonds. Dies teilte die taiwanische Vertretung in Litauen am Montag in Vilnius mit. Zugleich wurde eine weitere Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Halbleitern angekündigt.

«Unsere Strategie besteht darin, litauischen Unternehmen beim Wachstum zu helfen», sagte der Leiter der taiwanischen Vertretung, Eric Huang, nach litauischen Medienberichten bei der Präsentation des Investitionsvorhabens. «Es gibt weitere geplante Projekte, die bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Es gibt auch viele andere potenzielle Projekte für nächstes und übernächstes Jahr.»

Taiwan hatte zu Jahresbeginn einen Fonds angekündigt, der in die Industrie des baltischen EU-Landes investieren soll. Der Schritt folgte auf heftige Spannungen zwischen Litauen und China, nachdem die Regierung in Vilnius Taiwan erlaubt hatte, eine Repräsentanz unter eigenem Namen zu eröffnen. Als Reaktion hat China seine diplomatischen Beziehungen zu dem EU-Mitglied herabgestuft und Wirtschaftssanktionen verhängt.

Peking erhebt einen Machtanspruch auf Taiwan und betrachtet die demokratische Inselrepublik nur als Teil der Volksrepublik. Es lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taiwan entschieden ab.

Trotz des Drucks aus China hatte Litauen zuletzt auch ein Büro zur Vertretung seiner Wirtschaftsinteressen in Taiwan eingerichtet, das am Montag offiziell eröffnet wurde. «Dieses Handelsbüro wird eine bessere Zusammenarbeit zwischen Litauen und Taiwan bringen», schrieb Wirtschaftsministerin Ausrine Armonaite auf Twitter. Litauen mache damit einen großen Schritt auf dem Weg, eine High-Tech-Macht in der EU zu werden, und die Partnerschaft werde dies stärken.

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