ZÜRICH: Der Zürcher «Tages-Anzeiger» kommentiert am Freitag eine von Italien, Frankreich und Deutschland angestrebte europaweite Schließung der Skigebiete:
«Mit ihrem zentralistischen Angst-Instinkt liegen (Italiens Regierungschef) Giuseppe Conte, (der französische Präsident) Emmanuel Macron und (Bundeskanzlerin) Angela Merkel aber falsch. Ein länderübergreifender Ski-Lockdown hätte zwar den Vorteil der Einheitlichkeit - das Gegenteil jener viel bejammerten pandemiepolitischen «Flickenteppiche». (...) Es ist unwahrscheinlich, dass sich die drei in der EU durchsetzen. Auch weil Sebastian Kurz, Kanzler der Skination Österreich, nicht mitmachen will. Die Schweiz wird mit guten Gründen ebenfalls bei ihrem eingeschlagenen Kurs bleiben und die Skigebiete mit Schutzkonzepten offenhalten.
Und nein: Die Schweiz wird damit nicht zur «Profiteurin» einer europäisch uneinheitlichen Pandemiepolitik. Denn der Skiwinter wird ohnehin anders sein. Abstandsregeln in Bergbahnen werden Zugangsbeschränkungen nötig machen. (...) Wer aber die Gelegenheit hat, nach neun Monaten Lock- und Slowdown in den Bergen Sonne und Luft einzusaugen, wird dankbar sein. Und seine Dankbarkeit durch peinlichgenaues Einhalten der Corona-Regeln zum Ausdruck bringen.»