DAMASKUS: Nach der überraschend schnellen Offensive der Rebellen-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) erreichten die Aufständischen die syrische Hauptstadt Damaskus. Mit dem Rückzug von Machthaber Baschar al-Assad brach bei vielen Anwohnern Jubel aus.
Im Zentrum von Damaskus klatschten Menschen auf den Straßen, einige beteten, während andere auf Panzer kletterten und feierliche Gesänge anstimmten. Rufe wie „Gott segne das neue Syrien“ erfüllten die Luft, und Freudenschüsse waren zu hören. Videos von diesen Szenen verbreiteten sich rasch über soziale Netzwerke.
Auch in Istanbul, wo Millionen syrische Flüchtlinge leben, feierten Menschen die Entwicklungen in Damaskus. Feuerwerk und Gesänge prägten die Nacht, wie Aufnahmen zeigen.
Zuvor hatte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gemeldet, dass Assad Damaskus mit unbekanntem Ziel verlassen habe. Die Offensive markiert einen Wendepunkt im seit über einem Jahrzehnt andauernden Konflikt.
Ein Bürgerkrieg mit internationaler Dimension
Der Bürgerkrieg begann 2011 nach Protesten gegen die Regierung Assad und eskalierte rasch. Internationale Mächte wie Russland, der Iran, die Türkei und die USA verfolgen eigene Interessen in dem Konflikt. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden bisher über 14 Millionen Menschen vertrieben, und mehr als 300.000 Zivilisten verloren ihr Leben.
Assad, der seit 2000 an der Macht ist, hatte zunächst Hoffnungen auf Reformen geweckt. Doch diese wurden von einer Rückkehr zur autoritären Repression abgelöst. Seine Herrschaft geriet durch die Blitzoffensive der HTS-Rebellen massiv unter Druck.
Strategische Entwicklungen: Homs fällt, Damaskus unter Druck
Mit der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Homs durch die Rebellen-Allianz wurde der Weg nach Damaskus frei. Homs liegt an einer Schlüsselposition zwischen den Regierungshochburgen an der Küste und der Hauptstadt. Aktivisten berichten, dass Rebellen aus Norden und Süden auf Damaskus vorrücken und die Stadt einkreisen.
Zahlreiche syrische Soldaten flohen Berichten zufolge ins Ausland. Der Irak bestätigte, dass über 2.000 syrische Soldaten mit voller Ausrüstung aufgenommen wurden. Gleichzeitig begannen viele Zivilisten in Damaskus, ihre Häuser zu verlassen und in Nachbarländer wie den Libanon zu fliehen.
Chemiewaffen und humanitäre Herausforderungen
Die Rebellen-Allianz HTS schloss in einer Stellungnahme den Einsatz von Chemiewaffen ausdrücklich aus. Sie erklärte, verantwortungsvoll mit den Beständen der syrischen Regierung umzugehen, sollte diese vollständig unter ihre Kontrolle gelangen. Menschenrechtler werfen Assad jedoch wiederholt vor, Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt zu haben, was die humanitäre Lage weiter verschärfte.
Internationale Reaktionen und Spannungen
Donald Trump, der designierte US-Präsident, erklärte in sozialen Netzwerken, dass sich die USA nicht in den syrischen Konflikt einmischen sollten. „Das ist nicht unser Kampf“, schrieb er. Er verwies darauf, dass Russland, Assads engster Verbündeter, durch die Krise zunehmend geschwächt werde.
Die Türkei unterstützt weiterhin die Syrische Nationale Armee (SNA) und hält Grenzgebiete im Norden Syriens besetzt. Präsident Recep Tayyip Erdoğan bezeichnete die Entwicklungen als „neue Realität“ und betonte, dass die Zukunft Syriens vom syrischen Volk bestimmt werde.
Israel reagierte auf die Fortschritte der Rebellen mit einer Verstärkung seiner Truppen auf den Golanhöhen. Bewaffnete hatten nach israelischen Angaben eine UN-Stellung nahe der Grenze angegriffen, worauf die israelische Armee Blauhelmsoldaten unterstützte. Inzwischen hat Israel die Truppenpräsenz in der entmilitarisierten Zone massiv erhöht, um auf mögliche Bedrohungen zu reagieren.
Die Zukunft Syriens: Fragile Aussichten
Der Sturz der Regierung Assad scheint laut Experten nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Doch die schnelle Ausbreitung der Rebellen-Allianz und das Chaos im Land werfen Fragen zur Stabilität und zur Zukunft Syriens auf. Internationale Beobachter warnen, dass die Machtübernahme durch HTS, eine islamistische Allianz, neue Spannungen in der Region auslösen könnte.
Zugleich bleibt unklar, ob es der internationalen Gemeinschaft gelingen wird, den humanitären Herausforderungen gerecht zu werden. Millionen Menschen sind weiterhin auf der Flucht, während die Infrastruktur des Landes weitgehend zerstört ist. Eine politische Lösung ist bisher nicht in Sicht.
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