Südtirol lenkt im Sprachenstreit ein - neuer Gesetzentwurf

Foto: Suedtirol.info
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ROM/BOZEN (dpa) - Im Streit über die Verwendung des italienischen Namens «Alto Adige» für Südtirol hat die Landesregierung in Bozen eingelenkt und einen Gesetzentwurf modifiziert. Sie stimmte am Dienstag einem neuen Entwurf zu, in dem der Begriff wieder vorkommt, wie das Südtiroler Online-Portal STOL berichtete. Es sei nie die Absicht gewesen, den Begriff «Alto Adige» abzuschaffen, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Ein am 11. Oktober vom Landtag in Bozen verabschiedetes Gesetz zur Übernahme von EU-Normen hatte in Italien mächtige Aufregung ausgelöst. In dem Entwurf fehlte nämlich der italienische Name für Südtirol. «Alto Adige» («Obere Etsch») leitet sich von dem dortigen Alpenfluss ab, während im Namen Südtirol die historische Zugehörigkeit zum österreichischen Teil Tirols anklingt. Österreich hatte das heute noch zu knapp 70 Prozent deutschsprachige Gebiet nach dem Ersten Weltkrieg an Italien abtreten müssen.

Die amtliche Bezeichnung des Gebiets ist Autonome Provinz Bozen - Südtirol. In der italienischen Fassung des Gesetzentwurf war nur von «Provincia di Bolzano» die Rede, während in der deutschen Version «Südtirol» stand. Dahinter steckte laut Medienberichten die separatistische Partei Süd-Tiroler Freiheit.

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