Südkorea will mit Japan über Zwangsarbeiter-Entschädigung reden

Südkoreas Präsident Moon Jae-in spricht während einer Veranstaltung anlässlich des 75-jährigen Jubiläums. Foto: epa/Chung Sung-jun
Südkoreas Präsident Moon Jae-in spricht während einer Veranstaltung anlässlich des 75-jährigen Jubiläums. Foto: epa/Chung Sung-jun

SEOUL: Südkoreas Präsident Moon Jae In hat der einstigen Kolonialmacht Japan neue Gespräche über ihren Konflikt um die Entschädigung ehemaliger koreanischer Zwangsarbeiter angeboten. Seine Regierung habe mit Japan beraten, um eine zügige Lösung des Problems zu erzielen, der die Opfer zustimmen könnten. Die «Tür für Konsultation bleibt weit geöffnet», sagte Moon am Samstag in einer Rede in der südkoreanischen Hauptstadt zum 75. Tag der Befreiung Koreas von japanischer Kolonialherrschaft (1910-45).

Die Beziehungen zwischen den beiden USA-Verbündeten sind durch ihre historischen Konflikte nach wie vor stark belastet. Der Disput über die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter in japanischen Unternehmen griff dabei im vergangenen Jahr auch auf ihre Handelsbeziehungen über.

Japan führte unter anderem verschärfte Kontrollen des Exports wichtiger Materialien für die Halbleiter- und Display-Produktion nach Südkorea ein. Seoul warf Tokio wirtschaftliche Vergeltung für Gerichtsentscheidungen in Südkorea vor, wonach japanische Industrieunternehmen Schmerzensgeld an Zwangsarbeitsopfer zahlen sollen. Tokio sieht das Thema Entschädigung durch einen Vertrag von 1965 als abgeschlossen an.

Moon betonte in seiner Rede, seine Regierung achte die Gerichtsurteile. Er hoffe, «dass die gemeinsamen Bemühungen Japans und Südkoreas, die Menschenrechte Einzelner zu respektieren, zu einer Brücke der Freundschaft und künftigen Zusammenarbeit werden». Angesichts der strittigen politischen und wirtschaftlichen Fragen hatte Südkoreas Präsident auch am Befreiungstag vor einem Jahr das Nachbarland zum Dialog aufgerufen.

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