Südkorea will Gebeine von Gefallenen des Korea-Kriegs suchen

Symbolbild: epa/KIM HEE-CHUl
Symbolbild: epa/KIM HEE-CHUl

SEOUL (dpa) - Südkorea hat vorläufig ohne Nordkorea mit Vorbereitungen der Suche nach Überresten vermisster Soldaten aus dem Korea-Krieg (1950-53) an der Grenze zwischen beiden Ländern begonnen. Nordkorea habe niemanden zum Start der vereinbarten gemeinsamen Grabungsarbeiten im östlichen Teil der demilitarisierten Zone (DMZ) geschickt, berichteten südkoreanische Sender am Montag. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul hatte Nordkorea nicht auf Anfragen geantwortet.

Die Suche nach den Gebeinen gefallener Soldaten ist Teil eines Militärabkommens, das die Verteidigungsminister beider Länder im Rahmen des innerkoreanischen Gipfeltreffens im vergangenen September in Pjöngjang unterzeichnet hatten. Dazu gehörte auch die Vereinbarung, die betreffende Gegend in der DMZ von Landminen zu räumen. An der Suche vom 1. April bis Ende Oktober sollten sich jeweils 100 Soldaten von Nord- und Südkorea beteiligen.

Südkoreas Verteidigungsministerium erklärte jetzt, mit ersten Bergungs- und zusätzlichen Minenräumarbeiten starten zu wollen. Südkorea wolle sicherstellen, sofort gemeinsame Bergungsarbeiten durchführen zu können, falls Nordkorea eigene Soldaten schicke.

Allerdings gibt es seit dem Scheitern des zweiten Gipfeltreffens zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump Ende Februar in Vietnam die Sorge, die kommunistische Führung in Pjöngjang könnte bei den innerkoreanischen Kooperationsprojekten auf die Bremse treten. Trump und Kim konnten sich in den zentralen Fragen der atomaren Abrüstung Nordkoreas und Gegenleistungen der USA nicht einigen. Zuletzt hatte Nordkorea zunächst sein gesamtes Personal von einem gemeinsamen Verbindungsbüro mit Südkorea nahe der Grenze abgezogen, später aber wieder einige Beamte zurückgeschickt.

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