Nordkorea hat schon 1.500 Soldaten nach Russland geschickt

Russischer Präsident Wladimir Putin (L) und der nordkoreanische Führer Kim Jong Un in Pjöngjang. Foto: epa/Gavriil Grigorov / Sputnik / Kremlin Pool Mandatory Credit
Russischer Präsident Wladimir Putin (L) und der nordkoreanische Führer Kim Jong Un in Pjöngjang. Foto: epa/Gavriil Grigorov / Sputnik / Kremlin Pool Mandatory Credit

SEOUL: Der südkoreanische Geheimdienst NIS geht davon aus, dass Nordkorea insgesamt rund 12.000 Soldaten zur Unterstützung von Putins Angriffskrieg entsendet, darunter auch Spezialeinheiten.

Nordkorea hat nach Informationen des südkoreanischen Geheimdienstes schon rund 1.500 Soldaten als Unterstützung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine entsandt. Die Soldaten sind laut Informationen des NIS (National Intelligence Service) in russischen Schiffen nach Wladiwostok transportiert worden, von wo sie mutmaßlich auf einen Einsatz im Ukraine-Krieg vorbereitet werden. Insgesamt soll sich Nordkorea dazu entschieden haben, rund 12.000 Soldaten zur Unterstützung zu schicken, darunter auch Spezialeinheiten.

Wie der NIS weiter berichtet, sollen die Soldaten russische Uniformen sowie Falschidentitäten erhalten, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. Der südkoreanische Geheimdienst stützt seine Informationen auf Satellitenbilder sowie Gesichtserkennungssoftware, welche man in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Geheimdienst eingesetzt habe. Der britische Premierminister Keir Starmer sagte am Rande seines Besuchs in Berlin mit Blick auf Russland: «Falls die Berichte zutreffen, wirkt es eher wie ein Akt der Verzweiflung.»

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol teilte in einer Dringlichkeitssitzung mit Geheimdienst-, Militär und Sicherheitsbeamten ebenfalls mit, man gehe davon aus, dass Nordkorea Truppen nach Russland entsandt habe. Er sprach von einer ernsten Sicherheitsbedrohung «nicht nur für unser Land, sondern auch für die internationale Gemeinschaft».

Kiew spricht von rund 11.000 nordkoreanischen Soldaten

Jüngst hatte auch die Staatsführung in Kiew von Soldaten aus Nordkorea in den Reihen der russischen Besatzungstruppen gesprochen. Im Osten Russlands würden derzeit 11.000 nordkoreanische Infanteristen ausgebildet, sagte auch der Chef des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow. Er rechne damit, dass sie ab 1. November zum Einsatz bereit seien.

Die militärische US-Denkfabrik ISW (Institute for the Study of War) hatte kürzlich ebenfalls berichtet, dass mehrere tausend nordkoreanische Soldaten in Russland eingetroffen seien und auf ihren Einsatz in der Ukraine vorbereitet würden.

Isoliertes Nordkorea unterstützt Russland mit Waffenlieferungen

Pjöngjang unterstützt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits massiv mit Waffen und Munition. Laut dem südkoreanischen Geheimdienst hat das international weitgehend isolierte Land seit August letzten Jahres in mehr als 13.000 Containern vor allem Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen nach Russland geliefert. Insgesamt sollen mehr als acht Millionen Artillerie- und Raketengeschosse nach Russland geliefert worden sein.

In den letzten Monaten hatte Nordkorea seine militärische Kooperation mit Russland stark intensiviert. Erst im Juni unterzeichneten Moskau und Pjöngjang einen Vertrag über eine allumfassende strategische Zusammenarbeit, der auch einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines Angriffs durch einen Drittstaat beinhaltet.

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Jürgen Franke 22.10.24 13:00
Herr Schwake, vielen Dank für Ihren
Beitrag. Nachzuhelfen war nicht erforderlich, denn ich kenne die Geschichte genauso wie Sie. Hinzuzufügen wäre lediglich noch, dass sich Deutschland nach dem 1.WK, trotz Sanktionen des Versailler Vertrages besser erholt hat, als der Rest Europas. Denn nur so war es möglich, 1939 wieder einen Krieg zu beginnen. Übrigens sorgte seinerzeit die ausgezeichnete Propaganda dafür, dass die Deutschen, nicht wie Sie meinen: die Generalität, weiter Krieg führten. Spätestens nach der Wannseekonferenz 1942, die Sie erfreulicherweise erwähnten, mußte allen deutschen Bürger klar sein, was Antiseminismus bedeutet. Erlauben Sie mir noch den Hinweis, dass ein Großteile der Personen, die in dieser Partei vor 1945 waren, nach dem Krieg, aktiv zum Wiederaufbau beigetragen haben.
Rolf W. Schwake 22.10.24 12:05
Kleine Nachhilfestunde ...
... für Herrn Franke: Der 1. Wk ging für die Mittelmächte verloren, weil die Alliierten Großbritannien als Nachschubbasis für Lieferungen des amerikanischen Rüstungsgiganten und als Aufmarschgebiet ihrer eigenen Truppen nutzen konnten. Somit war der 1. WK dadurch bereits entschieden.
Das wußte die Generalität des 2. WK aus eigener Erfahrung als junge Frontoffiziere.
Als auch sie GB nicht in die Knie zwingen und den Nachschub stoppen konnten, war der 2. Wk faktisch ebenfalls entschieden.
Warum also die deutsche Generalität jahrelang weiter Krieg führte, mag jeder für sich selbst beantworten.
Die Judenverfolgung unter dem Naziregime läßt sich in die ständig steigernden Pogrome der 1930er und den anfänglichen Holocaust der Einsatzgruppen im Osten hinter der Front und den industriellen Holocaust unterteilen, der nach der Wannseekonferenz vom 20.01.1942 stattfand - schlimmste Vebrechen gegen die Menschlichkeit.
Auch dieses hat die deutsche Generalität sehenden Auges erlebt - und niemand von denen wollte sehen, dass das Naziregime bereits von Anfang an, spätestens nach den Röhm-Morden ohne Rechtsgrundlage, ein Verbrechersystem war. Diese Generalität hat dann sogar noch einen Eid auf ihren "Führer" geschworen, wohlwissend, dass dieser "Führer" bereits seinen eigenen Eid als Reichskanzler in verbrecherischer Weise gebrochen hat. Die eigene Karriere schien ihnen wichtiger, denn am Intellekt kann es nicht gelegen haben.
Und das sollte man heute auch noch wissen!
Wilfried Stevens 22.10.24 00:10
Nur Halbwahrheiten beidereits
Es gibt das The International Legion Defence of Ukraine, die aus sogenannten tausenden ausländischen Freiwilligen besteht. Nennt es Söldner, verdeckte US- CIA- oder Nato-Mitarbeiter oder Pippi Langstrumpf, das sind die "Guten". Vielleicht erleben wir noch einen schönen Fallout ;)
Jürgen Franke 21.10.24 18:20
Herr Schwake, erlauben Sie mir bitte die
Informationsvielfalt wörtlich zu nehmen und daran zu erinnern, das wir 1940 Polen überfallen und mit den Russen aufgeteilt haben, anschließend bis nach Paris über Belgien und den Niederlanden marschierten, bevor wir dann im Dezember 1941 der USA den Krieg erklärten. Der Holocaust begann bereits 1938.
Jürgen Franke 21.10.24 16:30
Herr Schwake, dass der 2. Weltkrieg
bereits 5 Jahre früher entschieden wurde, war mir neu. Was Sie unter einem "absoluten" Holocaust verstehen, würde mich auch interessieren.
Rolf W. Schwake 21.10.24 12:29
Informationsvielfalt ...
... ist das Ergebnis menschenrechtlicher Meinungsfreiheit. Hier gilt einmal mehr, dass dort, wo es Freiheit gibt, auch der Mißbrauch der Freiheit vorhanden ist, und nur dort, wo man die Freiheit abschafft, man auch den Mißbrauch der Freiheit abschafft (J.F. Kennedy). Der 2. Weltkrieg war eigentlich entschieden, als die Luftschlacht um England zugunsten der Alliierten endete, der absolute Holocaust fand erst danach statt. Trotzdem dauerte der unsägliche Krieg noch fast 5 Jahre.
Ich hoffe nur, dass wir nicht Gleichartiges in der Ukraine erleben. Auch 12.000 unerfahrene Nordkoreaner sind keine "Game-Changer", sondern ködern nur noch weiter den russischen Fleischwolf. Schlimm für alle Beteiligten, vor allem den leidtragenden Ukrainern!
Jürgen Franke 20.10.24 17:50
Herr Bongard, seriöse Informationen
konnten wir bei Corona erleben.
Juergen Bongard 20.10.24 15:10
Nicht genau Herr Franke, sie verwechseln da
wohl etwas. Bei unserer Medienvielfalt kann man schon sehr gut Propaganda und seriöse Information erkennen. Im Gegensatz zu gleichgeschalteten Medien in anderen Ländern. Oder wenn jemand NUR die Info aktzeptiert, welche zu seiner Gesinnung passt.
Jürgen Franke 20.10.24 08:00
Genau, Herr Bongard, Überzeugungskraft
genau das benötigt man in Deutschland. Die Propaganda in den Medien muß also besser werden, damit die Bürger endlich das wählen, was gewünscht wird.
Juergen Bongard 19.10.24 22:30
@werner spierling, das ist halt der "Nachteil"
einer Demokratie. Entscheidungen müssen und können nur von der Mehrheit entschieden und beschlossen werden. Dies ist sicherlich schwerfällig und auch nachteilig, aber letztendlich die beste aller Regierungsformen, weil sie die Mehrheit der Bürger hinter sich weiss. Ich , und Sie wahrscheinlich auch, möchte in keiner anderen leben. Von daher ist es auch keine Unfähigkeit, sondern alles bedarf einer guten Überzeugungskraft, welcher gerade bei uns in D momentan fehlt.
werner spierling 19.10.24 16:54
Hier sieht man wieder mal wie unfähig der Westen ist, wir müssen mit allen Mitteln auch Langstreckenwaffen die nach Moskau reichen die Ukraine unterstützen gleichem mit gleichem. Diktator Putin wird auf kurz oder lang sein Ende im Straflager Sibiriens landen. Irgendwann muß doch mal dieses riesige Rußland aufwachen und diese Gehirnwäsche Stalin Vergangenheit ein Ende setzen.
Christian St. 19.10.24 16:40
Nordkorea
Irgendwie wiederholt sich die Geschichte.
Hitler hat auch vorher in Spanien seine Luftwaffe ( Legion Condor),kräftig üben lassen.
Wann wachen die Demokratien endlich auf.
Juergen Bongard 19.10.24 16:10
Es muss schon verdammt schlecht um Russland
stehen. Waffenlieferungen und Munition aus dem Iran und Nord-Korea und jetzt auch noch 12.000 Soldaten. Selbst die rekrutierten Verbrecher aus den Gefängnissen reichen anscheinend nicht mehr. All die grossmäuligen Aussagen aus dem kreml sind wohl falsch. Also sollte man weiter Druck machen und der Ukrainer gestatten Raketen direkt dorthin zu schiessen.
Ingo Kerp 19.10.24 14:20
Ist das insgeheim schon eine Vorbereitung auf eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Nord- und Süd-Korea? Falls ja, wie verhalten sich dann die USA, kurz vor oder kurz nach der Wahl?