Suche nach Wrackteilen von Eurofighter

Foto: epa/Clemens Bilan
Foto: epa/Clemens Bilan

NOSSENTINER HÜTTE (dpa) - Zur Aufklärung des Eurofighter-Unglücks suchen rund 500 Soldaten das Gelände im Nordosten Deutschlands systematisch ab. Das Geschwader trauert, will aber schon nächste Woche wieder fliegen.

Nach dem Absturz der beiden Eurofighter- Kampfflugzeuge im Nordosten Deutschlands hat das Militär seine Aufräum- und Sucharbeiten fortgesetzt. Bei bis zu 36 Grad Hitze suchten am Mittwoch bis zu 40 Soldaten systematisch Getreidefelder und Brachflächen im Sperrgebiet in Mecklenburg-Vorpommern ab. Andere Soldaten gingen in Nossentiner Hütte von Haus zu Haus, um private Grundstücke unter die Lupe zu nehmen.

Ziel sei es, das etwa 12 Quadratkilometer große Sperrgebiet genauestens nach Trümmerteilen der beiden Eurofighter abzusuchen, wie ein Sprecher der Luftwaffe im kleinen Nachbarort Nossentin sagte. Das sei nötig, um den Vorfall möglichst genau zu rekonstruieren. Zuvor war die Zahl der Soldaten bei dem Einsatz von 300 auf 500 aufgestockt worden.

Die beiden Maschinen des Geschwaders 73 «Steinhoff» aus Laage bei Rostock waren am Montag bei einer Luftkampfübung zusammengestoßen und abgestürzt. Eine dritte Maschine blieb unversehrt. Ein 27-jähriger Pilot aus Mecklenburg-Vorpommern starb, der zweite - ein erfahrener Ausbilder - konnte sich mit dem Fallschirm retten und das Krankenhaus inzwischen verlassen.

«Wir sind tief betroffen», sagte der Kommodore des Geschwaders, Gero von Fritschen, der am Mittwoch erstmals die Unfallstelle besuchte. Die Stimmung unter den rund 1000 militärischen und zivilen Mitarbeitern, darunter 40 Piloten, sei getrübt. Man habe einen Kameraden verloren.

Der Oberst kündigte aber an, dass trotz der Trauer voraussichtlich in der nächsten Woche die Übungsflüge wieder aufgenommen werden sollen. Die Luftkampfübung, bei der zwei der drei Flugzeuge kollidierten und abstürzten, sei «eine von vielen Übungen, die regelmäßig geflogen werden».

Die Bergung der Unglücksmaschinen wird nach Angaben der deutschen Bundeswehr noch mehrere Tage dauern. Ein Grund sei die aufwendige Suche nach Trümmerteilen und die schwierige Rekonstruktion des Unglücksgeschehens. Die Unglücksmaschine, mit der der getötete Pilot flog, müsse mit einem Kran erst noch gedreht werden, um die Untersuchung fortzuführen. Der Leiter der Unfalluntersuchung, der General Flugsicherheit, habe die Wracks noch nicht zum Abtransport freigegeben, hieß es.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.