Subschinski Neunte vom Drei-Meter-Brett - Tingmao Olympiasiegerin

 Wasserspringerin Nora Subschinski. Foto: epa/Patrick B. Kraemer
Wasserspringerin Nora Subschinski. Foto: epa/Patrick B. Kraemer

RIO DE JANEIRO (dpa) - Wieder trüb-grünes Wasser, wieder gewinnt China: Bei den Wasserspringern bietet sich das gewohnte Olympia-Bild von Rio. Nora Subschinski zeigt zu ihrem Olympia-Finale eine achtbare Vorstellung.

Wasserspringerin Nora Subschinski verabschiedet sich mit einer respektablen Leistung von Olympia. In ihrem ersten olympischen Einzelfinale belegte die Berlinerin in Rio de Janeiro Platz neun vom Drei-Meter-Brett. Die 28-Jährige sammelte für ihre fünf Sprünge 317,10 Punkte, verbesserte sich im Vergleich zu den Vorkämpfen. Sie war am Sonntag die drittbeste Europäerin.

Den Olympiasieg sicherte sich Weltmeisterin Shi Tingmao aus China (406,05) vor ihrer Teamkollegin He Zi. Rang drei im erneut grünlich gefärbten Wasser ging an Rekord-Europameisterin Tania Cagnotto`(Italien). Die Dresdnerin Tina Punzel war bei ihrem Olympia-Debüt als 17. des Halbfinales gescheitert.

Bei ihren vierten Spielen war Subschinski nach zwei schwächeren Sprüngen im Halbfinale etwas überraschend noch in das Finale der besten Zwölf gerutscht. «Eigentlich habe ich gedacht, das war mein letzter Sprung. Und nun darf ich nochmal ran. Alles, was jetzt noch kommt, ist für mich Zusatz», sagte die Sportsoldatin über ihren Finaleinzug. Zufrieden mit ihrer Leistung winkte sie im Finale nach ihrem letzten Sprung und lächelte. Die zweite Karriere mit einer Ausbildung zur Tierarzthelferin startet bald.

Subschinski hatte ihren Sport vom Turm begonnen und im Synchron-Wettbewerb vierte und sechste Plätze bei den Spielen 2004, 2008 und 2012 belegt. Viermal wurde sie Synchron-Europameisterin von der Zehn-Meter-Plattform. Nach einem schweren Verletzung an der Halswirbelsäule wechselte sie auf das Drei-Meter-Brett, da die Belastungen vom Turm zu groß geworden waren. 2014 und 2015 war Subschinski gemeinsam mit Tina Punzel EM-Zweite.

Punzel war 2013 überraschend Europameisterin im Einzel vom Drei-Meter-Brett geworden. Rio war noch eine Nummer zu groß für sie, aber sie ist eine feste Größe für Tokio. Die Dresdnerin lag klar auf Finalkurs, doch dann misslang der zweieinhalbfache Rückwärtssalto. «Ich hoffe, dass ich es dann beim nächsten Mal wirklich mal zeigen kann», sagte die 21-Jährige.

In den Synchron-Wettkämpfen hatten Patrick Hausding/Sascha Klein und Hausding/Stephan Feck vom Turm beziehungsweise Drei-Meter-Brett jeweils Platz vier belegt. Hausding und Feck treten am Montag im Einzel-Vorkampf vom Brett an. Rekordeuropameister Hausding hat trotz andauernder Verletzung ebenso Außenseiterchancen auf die erhoffte Medaille wie Klein oder 2015-Europameister Martin Wolfram vom Turm.

Erneut mussten die Athleten in trübes, grünlich schimmernden Wasser springen. «Wir haben einen Film gesehen, der da oben ist. Das ist nicht olympiawürdig, das muss man so sagen», sagte Chefbundestrainer Lutz Buschkow am Samstag. Zwar sei versichert worden, dass «alle Parameter des Wassers gut sind. Aber wenn man das Bild anschaut, spricht das eine andere Sprache.»

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