Streitkräfte wollen sich offenbar Moderna sichern

Foto: epa/Robert Ghement
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BANGKOK: Die Streitkräfte werden heftig kritisiert, weil sie eine Sonderzuteilung von Moderna-Impfstoff für ihr Personal und deren Familien beantragt haben.

Laut dem stellvertretenden Sprecher Generalmajor Teerapong Pattamasingh Na Ayuthaya wird die Entscheidung des Protokollchefs Oberst Yutthasak Promtha untersucht, eine Sonderanforderung für eine Lieferung des Impfstoffs gegen Covid-19 gestellt zu haben. Die Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem ein auf den 19. Juli datierter und von Oberst Yutthasak unterzeichneter Brief in den sozialen Medien veröffentlicht wurde. Der Brief war an den Generalsekretär der Rotkreuz-Gesellschaft gerichtet. Darin wurde um Moderna-Impfungen nachgesucht. Die Namen der Soldaten und ihrer Familien waren dem Brief beigefügt. Das Rote Kreuz importiert 1 Million Dosen Moderna für kostenlose Impfungen der Bevölkerung.

Der Generalmajor dementierte den Brief nicht, sagte aber, dass es sich nicht um ein offizielles Schreiben handele, das an eine Behörde außerhalb der Streitkräfte geschickt worden sei. Der Brief, der in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, hatte jedoch eine laufende Referenznummer und das Garuda-Emblem, wie offizielle Briefe der Streitkräfte. Der Brief sorgte für Aufruhr, da viele Menschen verzweifelt nach den mRNA-Impfstoffen von Moderna und Pfizer-BioNTech suchen, nachdem der Sinovac-Impfstoff als weniger effektiv beim Schutz gegen die Delta-Variante des in Thailand dominierenden Coronavirus angesehen wird.

Der ehemalige Rothemdenführer Nattawut Saikuar stellte auf Twitter die Erklärung der Streitkräfte in Frage. Der Vorfall rieche nach Ausnutzung von Privilegien. „Wozu wurde der Brief geschrieben, wenn er nicht offiziell war? Nur für den internen Umlauf, als Souvenir?", schrieb Nattawut. Der Anti-Regierungs-Anführer Sombat Boonngam-anong postete eine sarkastische Nachricht auf Facebook. Soldaten hätten die Chance, Moderna zu bekommen, während die Basis Sinovac erhalten würde.

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