Streit zwischen Wien und Ankara schwelt nach Demo-Randale weiter

Foto: epa/Christian Bruna
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WIEN: Vergangene Woche war es zu gewaltsamen Angriffen türkischer Extremisten auf Teilnehmer der Kurden-Demos gekommen. Die Polizei geriet zwischen die Fronten. Es flogen Steine, Böller und Glasflaschen. Laut Nehammer wurden sieben Polizisten verletzt. Elf Verdächtige wurden festgenommen. Es sei völlig inakzeptabel, dass auf österreichischem Territorium türkische Konflikte ausgetragen würden.

Aus Sicht von Ankara wiederum waren die kurdischen Proteste von der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK organisiert. Es sei nicht hinnehmbar, dass antitürkische PKK-Propaganda möglich sei und PKK-Symbole ignoriert würden, hieß es von türkischer Seite. Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation.

Kanzler Sebastian Kurz von der konservativen ÖVP warf der Türkei am Dienstag vor, «Unfrieden zu säen». Es müsse ein Ende haben, «dass die Türkei versucht, auf die Menschen hier in Österreich Einfluss zu nehmen und diese auch für ihre Konflikte instrumentalisiert», sagte Kurz vor Journalisten.

Die türkische Seite sprach dagegen mit Blick auf den Einsatz der Polizei von «Anwendung von Gewalt gegen türkische junge Menschen». Das wies Kurz «auf das Schärfste» zurück. Bei der Randale mit Böllern, Glasflaschen, Steinen und Eisenstangen waren sieben Polizisten verletzt worden. «Wir werden das nicht dulden», sagte Kurz. «Diese Konflikte, die werden aus der Türkei importiert.»

Österreich und die Türkei baten den Botschafter des jeweils anderen Landes am Montag zu Gesprächen ins Außenministerium, wie ein Ministeriumssprecher in Wien bestätigte. Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) sagte, jeder Straftäter werde konsequent verfolgt. «Diejenigen, die glauben, dass ein Mund-Nasen-Schutz sie vor einer Identifikation bewahrt, die irren sich.» Die Behörden verfügten über ausgezeichnetes Videomaterial. So sei einer der mutmaßlichen Rädelsführer bereits identifiziert.

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Pascal Schnyder 01.07.20 12:37
Unglaublich
Sofort des Landes verweisen, so wie es in den meisten asiatischen Ländern mit randalierenden Ausländern ergeht! Dann ist Ruhe!