Streit mit Freundin möglicherweise Auslöser von Bluttat

Ein nachgebautes Fahrzeug der Royal Canadian Mounted Police, das von dem in Portapique, Neuschottland benutzt wurde.  Foto: epa/Rcmp Halifax
Ein nachgebautes Fahrzeug der Royal Canadian Mounted Police, das von dem in Portapique, Neuschottland benutzt wurde. Foto: epa/Rcmp Halifax

HALIFAX: Mitten in der Corona-Pandemie löste am vergangenen Wochenende eine Bluttat in der ostkanadischen Provinz Nova Scotia Entsetzen aus. 22 Menschen brachte der Täter ums Leben, bevor er selbst von der Polizei getötet wurde. Nun gibt es erste Hinweise auf die Hintergründe.

Bei der schlimmsten Bluttat in der Geschichte Kanadas könnte den Ermittlern zufolge möglicherweise ein Streit zwischen dem späteren Täter und seiner Freundin der Auslöser gewesen sein. Der Mann habe sich mit seiner Freundin gestritten und diese handgreiflich angegriffen, sie habe aber fliehen können, sagten die Ermittler am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Dieser Vorfall «könnte möglicherweise der Katalysator gewesen sein, der das Ganze gestartet hat», sagte Ermittler Darren Campbell. Das müsse aber noch genauer untersucht werden, eine geplante Tat könne bislang ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Die Freundin habe sich nach dem Angriff in Wäldern versteckt, später die Polizei informiert und die Schlüssel-Informationen zur Aufklärung der Tat geliefert, teilten die Ermittler mit.

Bei dem Vorfall hatte ein 51 Jahre alter Mann in der Atlantik-Provinz Nova Scotia am vergangenen Wochenende mindestens 22 Menschen getötet. Drei weitere Menschen wurden verletzt, mehrere Anwesen und Autos in Brand gesetzt. Nach rund zwölfstündiger Verfolgungsjagd, die sich über ein Gebiet von rund 100 Kilometer zog, war der Mann an einer Tankstelle im Ort Enfield von der Polizei gestellt und getötet worden.

Weil der Täter eine Polizeiuniform trug und ein Auto fuhr, das einem Polizeiauto ähnlich sah, sei es sehr schwer gewesen, ihn ausfindig zu machen, hieß es von den Ermittlern. Wie er an diese Ausstattung kam, war zunächst noch unklar.

Zahlreiche Kanadier wollten am Freitag der Opfer gedenken und deswegen rote Anziehsachen tragen und eine Schweigeminute einlegen.

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