Streikende Ärzte wollen an Arbeitsplatz zurückkehren

Ärzte halten Schilder während eines Protests gegen die Medizinpolitik der Regierung vor dem Seoul National University Hospital in Seoul. Foto: epa/Yonhap
Ärzte halten Schilder während eines Protests gegen die Medizinpolitik der Regierung vor dem Seoul National University Hospital in Seoul. Foto: epa/Yonhap

SEOUL: Südkoreas Regierung hat einer Aussetzung ihrer strittigen Reformpläne für das Gesundheitswesen zugestimmt, um einen zweiwöchigen Streik Tausender Ärzte zu beenden. Der Streik richtete sich unter anderem gegen eine geplante Ausweitung der Studienplätze im Fach Medizin. Das Gesundheitsministerium und die koreanische Medizinische Vereinigung (KMA) einigen sich am Freitag, dass die streikenden Ärzte an ihren Arbeitsplatz zurückkehren würden. Dafür will die Regierung mit der Ärzteschaft von Grund auf über die Reformpläne verhandeln. «Wir begrüßen die Entscheidung von KMA, zum Dialog zurückzukehren und den Fokus auf die Bekämpfung von Covid-19 zu richten», sagte Gesundheitsminister Park Neung Hoo.

Die Vereinbarung stieß jedoch insbesondere bei jungen Ärzten auf Kritik. Mitglieder des Verbands der Ärzte im Praktikum und Assistenzärzte (Kira) beklagten südkoreanischen Sendern zufolge, dass sie der Einigung weder zugestimmt, noch darüber vorher informiert worden seien. Zunächst war unklar, ob sie weitere Streiks planen. Kira hatte bereits Anfang August erste befristete Streikaktionen durchgeführt.

Die Regierung hatte befürchtet, dass die medizinische Versorgung empfindlich gestört werden könnte, je länger die Streiks dauern. Sie hatte unter anderem mit rechtlichen Konsequenzen gegen die Streikenden gedroht und auf Gespräche gedrängt.

Angesichtes der Corona-Pandemie hatte die Regierung erklärt, durch eine großzügigere Studienplatzzulassung könne die Zahl der Ärzte deutlich erhöht werden. Die Verbände äußerten sich jedoch besorgt, die Sicherheit der Patienten könne dadurch gefährdet werden. Zudem forderten sie, dass die Regierung ihre Pläne zur Einrichtung öffentlicher Medizin-Hochschulen fallen lasse.

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