Streik bei Österreichs Eisenbahnen am Montag

Fernreisen betroffen

STREIK DER EISENBAHNER IN ÖSTERREICH. Foto: epa/Barbara Gindl
STREIK DER EISENBAHNER IN ÖSTERREICH. Foto: epa/Barbara Gindl

WIEN: Nach gescheiterten Tarifverhandlungen legen Österreichs Eisenbahner den Zugverkehr am Montag mit einem 24-stündigen Warnstreik still. Die staatlichen Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) kündigten an, dass schon ab Sonntag grenzüberschreitende Verbindungen mit Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern von der Maßnahme betroffen seien. «Hier wird es bereits ab heute, Sonntagabend, bis Dienstagfrüh zu Ausfällen bei den Nightjet- und Euronight-Verbindungen kommen», hieß es in einer Mitteilung.

Auch die private Westbahn, die zwischen Wien und München verkehrt, kündigte einen Fahrstopp am Montag an. Busse und andere öffentliche Verkehrsmittel in Österreich sind nicht betroffen.

Die Gewerkschaft vida, die rund 50.000 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner vertritt, hatte eine pauschale Lohnerhöhung von 400 Euro gefordert, was laut Arbeitnehmervertretern ein durchschnittliches Plus von etwa 12 Prozent ausmachen würde. Die Wirtschaftskammer, die auf Arbeitgeberseite die Verhandlungen führt, besserte ihr Angebot zuletzt auf 8,4 Prozent nach. Die Inflation lag in Österreich im Oktober im Jahresvergleich bei elf Prozent.

Am Sonntagvormittag erklärten beide Seiten jedoch die Gespräche für vorerst gescheitert und gaben einander die Schuld. «Wir kämpfen für einen nachhaltigen Teuerungsausgleich, der im Zuge der explodierenden Preise vor allem niedrigere und mittlere Einkommen stärker entlastet», sagte vida-Verhandlungsführer Gerhard Tauchner. Derzeitige Einstiegsgehälter würden teils unter der Armutsgrenze liegen, argumentierte die Gewerkschaft. «Mir fehlt jedes Verständnis für diesen Streik», sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä. Das derzeitige Lohn-Angebot sei höher als in allen anderen Branchen.

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