OSLO: Zehn Jahre lang hat Jens Stoltenberg die Nato durch eine intensive und aufreibende Zeit geführt. Bald kehrt der Norweger in seine Heimat zurück - jedoch nicht, um noch einmal Spitzenpolitiker zu sein.
Nach zehn Jahren als Nato-Generalsekretär will der frühere norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg nicht in die Spitzenpolitik seines Heimatlandes zurückkehren. Der 65-Jährige schloss bei einer Pressekonferenz mit Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Støre eine Rückkehr in politische Topämter in dem skandinavischen Land aus.
Als Sozialdemokrat werde er zwar sicherlich Wege finden, um seine Partei als gewöhnliches Mitglied zu unterstützen, sagte Stoltenberg. Aber: «Ich werde nicht jemand sein, der nach Hause kommt und anfängt, zu viele Meinungen über Dinge zu haben, mit denen ich mich zehn Jahre lang eigentlich nicht befasst habe - nämlich aktive norwegische Politik.» Zu anderen möglichen Tätigkeiten äußerte er sich nicht.
Stoltenberg war von 2000 bis 2001 sowie von 2005 bis 2013 norwegischer Ministerpräsident. Dabei hatte er sein Land 2011 auch durch die schwierige Zeit nach den Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya geführt, bei denen der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik insgesamt 77 Menschen tötete.
Seit 2014 ist Stoltenberg Nato-Generalsekretär. Diesen Posten übergibt er zum 1. Oktober an den niederländischen Ex-Regierungschef Mark Rutte.