Steinmeier weist auf Grenzen der Kunstfreiheit hin

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (M) geht zusammen mit Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen, l), Staatsministerin für Kultur und Medien, und Sabine Schormann (r), Generaldirektorin der documenta. Foto: Uwe Zucchi/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (M) geht zusammen mit Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen, l), Staatsministerin für Kultur und Medien, und Sabine Schormann (r), Generaldirektorin der documenta. Foto: Uwe Zucchi/dpa

KASSEL: Nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist die Kunstfreiheit ein wichtiger Pfeiler demokratischer Gesellschaften, hat aber auch ihre Grenzen. «Kunst darf anstößig sein, sie soll Debatten auslösen», sagte Steinmeier am Samstag bei der Eröffnung der Kunstausstellung documenta in Kassel laut vorab veröffentlichtem Redetext. Kritik an israelischer Politik sei erlaubt. «Doch wo Kritik an Israel umschlägt in die Infragestellung seiner Existenz, ist die Grenze überschritten.»

Mit Blick auf die Antisemitismus-Debatte im Vorfeld der Schau zeitgenössischer Kunst habe er «manchen gedankenlosen, leichtfertigen Umgang mit dem Staat Israel» beobachtet, sagte er weiter. Die Anerkennung Israels sei in Deutschland aber Grundlage und Voraussetzung der Debatte.

Dem indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa war vorgeworfen worden, auch Organisationen in die documenta fifteen einzubinden, die den kulturellen Boykott Israels unterstützten oder antisemitisch seien.

14 Kollektive, Organisationen und Institutionen sowie 54 Künstlerinnen und Künstler präsentieren nun 100 Tage lang in der nordhessischen Stadt ihre Werke und Darbietungen. Die neben der Biennale in Venedig weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst findet nur alle fünf Jahre statt.

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