Starrt bloß nicht an die Decke!

In einem Video-Telefonat zeigt Sara, wie sie sich mit ihrer Mutter küsst. Foto: Karlotta Ehrenberg/-/dpa
In einem Video-Telefonat zeigt Sara, wie sie sich mit ihrer Mutter küsst. Foto: Karlotta Ehrenberg/-/dpa

CESENA: Im Land Italien haben sich besonders viele Menschen mit dem neuen Coronavirus angesteckt. Dort dürfen die Menschen schon länger nicht mehr einfach so das Haus verlassen. Sara lebt in Italien und erzählt, was sie den ganzen Tag Zuhause macht.

Seit ungefähr zwei Wochen gilt im Land Italien eine Ausgangssperre. Das heißt: Alle Menschen bleiben möglichst Zuhause. Das soll dabei helfen, damit sich nicht noch mehr Menschen mit dem neuen Coronavirus anstecken. In Italien sind besonders viele Menschen dadurch erkrankt. Auch die Schülerin Sara aus der Stadt Cesena darf nicht nach draußen. Den dpa-Kindernachrichten hat sie erzählt, wie sie ihren Alltag organisiert.

Wie geht es dir, Sara?

Sara: «Ich bin traurig. Ich habe jetzt meinen neunten Geburtstag und kann meine Freunde nicht einladen. Nicht einmal meine Oma kann zu uns kommen.»

Aber du wirkst gar nicht so traurig.

Sara: «Ich versuche, das Positive zu sehen: Mama backt mir meinen Lieblings-Schokokuchen, und im Internet haben wir für mich ein Plüschmonster bestellt. Und Oma hat mir versprochen, dass wir ein megagroßes Fest machen, wenn die Ausgangssperre vorbei ist.»

Wie vertreibst du dir gerade die Zeit?

Sara: «Heute Morgen war ich auf dem Balkon, Seifenblasen machen, das mache ich immer zur Entspannung. Dann hab ich Schulaufgaben gemacht. Danach hab ich ein bisschen ferngesehen, Mittag gegessen und weiter für die Schule gelernt. Dann hab ich Flohmarkt gespielt. Und ich hatte Klavierstunde - meine Lehrerin war über das Handy mit dabei, per Videoanruf.»

Du spielst bestimmt auch mit deinem großen Bruder, oder?

Sara: «Naja, normalerweise ärgert der mich immer, und wir streiten uns viel. Aber jetzt, wo die Schule zu ist, lassen wir uns mehr in Ruhe und spielen miteinander Gesellschaftsspiele, zum Beispiel UNO.»

Hast du Kontakt zu deinen Freunden?

Sara: «Ja, jeden Tag sehe ich eine andere Freundin per Videoanruf. Heute habe ich mit meiner Klassenkameradin Anita telefoniert. Wenn die Ausgangssperre vorbei ist, will sie mich zu einer Pyjama-Party einladen. Dann erschrecken wir ihren Bruder mit einem gruseligen Lied. Das singe ich, und meine Freundin macht komische Geräusche. Das wird lustig!»

Und wie wirst du deine Energie los?

Sara: «Ich habe ein Zimmer, wo wir fernsehen, da mache ich Radschlag und die Kerze. Und wenn ich mich mal richtig abreagieren muss, dann nehme ich ein Kissen und schreie da rein.»

Hast du sonst noch Tipps für Kinder, die jetzt auch Zuhause bleiben müssen?

Sara: «Spielt, so viel ihr könnt. Macht Hausaufgaben. Habt Spaß mit eurer Familie. Guckt nicht so viel Fernsehen, das ist schlecht für die Augen. Und starrt bloß nicht an die Decke! Dann vergeht die Zeit viel zu langsam!»

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