Staffelfinale bei «Rosenheim-Cops»

Neue Folgen abhängig von Corona

Im Rahmen der aktuellen Ermittlungen befragen die Kommissare Winter (Vanessa Eckart, l) und Stadler (Dieter Fischer) auch Antonia von Basewitz (Sarah-Rebecca Gerstner), die Ehefrau des Opfers in einer Szene der finalen Folge. Foto: Bojan Ritan/Ard/dpa
Im Rahmen der aktuellen Ermittlungen befragen die Kommissare Winter (Vanessa Eckart, l) und Stadler (Dieter Fischer) auch Antonia von Basewitz (Sarah-Rebecca Gerstner), die Ehefrau des Opfers in einer Szene der finalen Folge. Foto: Bojan Ritan/Ard/dpa

ROSENHEIM: Am Dienstagabend, 7.4.2020 um 19.25 Uhr im Ersten beginnt für eingefleischte Fans der «Rosenheim-Cops» eine harte Zeit: Dann wird die letzte Folge der 19. Staffel gezeigt. Wann und wie es weitergeht, ist vor allem eine Frage von Corona.

Während der Seniorchef der Krawattenmanufaktur «von Basewitz» erdrosselt auf seinem Schreibtisch liegt, schiebt Polizist Michi Mohr eine Kegelrunde bei einem Turnier mitten in seine Dienstzeit. Man könnte also sagen: Auch zum Finale der 19. Staffel der ZDF-Serie «Rosenheim-Cops» ist alles wie immer - während die Ermittler einen Mord aufklären müssen, kommen ihnen hier und da Privatangelegenheiten in die Quere.

Diesem bewährten Modell solle die Serie auch in der kommenden Staffel treu bleiben, sagte Produzent Alexander Ollig der Deutschen Presse-Agentur. Fast 20 Drehbücher für 22 Folgen seien schon fertig. Mal gehe es um Waldbaden, mal um einen Tee-Sommelier, verriet er.

Nur: Wann gedreht wird, hängt ganz vom Verlauf der Corona-Krise und den damit verbundenen Schutzmaßnahmen ab. Eigentlicher Drehstart war - schon vor der Coronavirus-Pandemie so geplant - der 21. April. «Plan B ist: Wir drehen ab Juni», so Ollig. Schon seit Jahren werde bei den «Rosenheim-Cops» parallel gedreht - ein Team im Studio für die Innenaufnahmen etwa aus dem Polizeirevier, ein Team im Außeneinsatz. So könnte es auch bei Aufnahmen später im Jahr gelingen, die gewohnte bayerische Alpen-Sommer-Gute-Laune-Idylle der Serie zu präsentieren.

Sollte der Verlauf der Coronavirus-Ausbreitung den Machern auch hier einen Strich durch die Rechnung machen, wird es stressig. «Dann müssen wir in die Folgen gehen und Bücher umschreiben», sagte Ollig. Nach dem Tod des langjährigen «Rosenheim-Cops»-Darsteller Joseph Hannesschläger im Januar seien in Staffel 20 viele Folgen mit Dieter Fischer alias Kommissar Anton Stadler geplant - und der kann schlecht gleichzeitig im Studio stehen und draußen durchs Bergpanorama laufen.

Derzeit arbeiten die Verantwortlichen zudem noch an einer neuen Rolle, einem neuen Kommissar. Auch die Besetzung dafür sei noch ungeklärt. Details zu der Figur wollte der Produzent noch nicht verraten - nur so viel: «Es wird nicht wieder ein übergewichtiger Bayer.» Davon gebe es auch nicht so viele gute Schauspieler.

Seit Beginn der Kultserie, die nach Senderangaben im Schnitt nahezu fünf Millionen Zuschauer sehen, vor 18 Jahren gab es laut Ollig 16 Kommissare. Neuster Zugang seit ein paar Episoden: Vanessa Eckart als Kommissarin Eva Winter, die es aus Bielefeld nach Rosenheim verschlagen hat und die dort zum einen durch ihren rasanten Fahrstil auffällt, zum anderen durch ihr Gespür für Zwischenmenschliches.

Das hilft ihr auch beim Staffelfinale: Rund um den toten Wilhelm von Basewitz bekommen es die Ermittler mit Erbstreitigkeiten, gesperrten Konten, einem Liebhaber der Ehefrau und Zwist mit einem Geschäftspartner zu tun. Doch Kommissarin Winter hat am Ende den richtige Riecher und kommt dem Täter auf die Schliche.

Derweil vergaloppiert sich Polizist Mohr im Gespräch mit seinem Chef, Polizeidirektor Gert Achtziger - und am Ende weiß quasi das gesamte Kommissariat von seinen Kegelausflügen während der Arbeitszeit. Und das, obwohl selbst die sonst so geschwätzige Sekretärin Miriam Stockl («Es gabat a Leich.») versucht, ihren Kollegen in Schutz zu nehmen und einen «Mantel des Schweigens» über seine Eskapaden zu legen.

Trotz des noch unbekannten Neuzugangs soll sich an den Charakteren und ihren Eigenheiten übrigens auch in der 20. Staffel nichts ändern, verspricht Produzent Ollig. «Das würde nicht funktionieren.» Bei den «Rosenheim-Cops» bleibt also im besten Sinne alles beim Alten.

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