Staatsbegräbnis für Kofi Annan in Ghana

Foto: epa/Christian Thompson
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ACCRA (dpa) - Mit einem Staatsbegräbnis ist der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan in seiner Heimat Ghana beigesetzt worden. «Er war ein außergewöhnlicher globaler Anführer», sagte UN-Generalsekretär António Guterres bei dem Begräbnis in Accra am Donnerstag. Er lobte Annan als würdevollen und mutigen Diplomaten, der sein Amt mit moralischer Überzeugung ausführte.

Rund 2000 geladene Gäste nahmen an den Trauerfeierlichkeiten teil. Unter den Staats- und Regierungschefs, Diplomaten und Persönlichkeiten aus aller Welt waren auch Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo und Nelson Mandelas Witwe Graça Machel.

«Ich möchte Ghana dafür danken, dass es uns so einen besonderen Menschen gegeben hat», sagte Annans Witwe Nane Annan. «Sein Vermächtnis wird weiterleben.» Kofi Annan war im August im Alter von 80 Jahren nach kurzer Krankheit in seiner Wahlheimat Schweiz gestorben.

Der Ghanaer wurde 1997 als erster Mann aus einem Staat südlich der Sahara UN-Generalsekretär. In seinen zehn Jahren an der Spitze der Vereinten Nationen galt Annan als das moralische Gewissen der Welt. Er setzte sich mit Charisma und diplomatischem Geschick für Arme und Unterdrückte ein, warb für Frieden und Gerechtigkeit und bot den USA im Streit um den Irakkrieg die Stirn. 2001 erhielt er zusammen mit der Weltorganisation den Friedensnobelpreis.

Auch nach seinem Ausscheiden bei den UN setzte Annan seinen Einsatz für den Frieden fort. Sein vielleicht größter Misserfolg war der Versuch einer Vermittlung im Syrienkrieg als UN-Sondergesandter.

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