DAMASKUS: Bei einem weiteren mutmaßlichen Luftangriff Israels auf den Flughafen der syrischen Hauptstadt Damaskus sind einem Bericht zufolge mindestens fünf Soldaten getötet worden. Israel habe den Flughafen in der Nacht mit Raketen angegriffen, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Militärkreise. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte den Angriff und berichtete, es seien außerdem zwei Kämpfer einer Iran-treuen Miliz getötet worden.
Israel äußerte sich wie üblich nicht zu dem Angriff. Der Beobachtungsstelle zufolge war es der 25. israelische Luftangriff auf syrischem Gebiet in diesem Jahr. Das deckt sich in etwa mit dem jüngsten Bericht der UN-Kommission für Syrien, die zwischen Januar und Juni mindestens 14 israelische Luftangriffe in Syrien zählte.
Israels Luftwaffe bombardiert regelmäßig Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland. Israel will damit verhindern, das sein Erzfeind Iran seinen militärischen Einfluss in Syrien mit Hilfe verbündeter Milizen ausbaut.
Die israelische Nachrichtenseite «ynet» berichtete, die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon nutze den Flughafen von Damaskus, um GPS-Systeme zu schmuggeln - teils mit zivilen Flugzeugen. Mit Hilfe der Systeme könnten herkömmliche Raketen in Präzisionsraketen verwandelt werden. Israel wolle den Schmuggel verhindern, hieß es.
Im Juni wurde der Luftverkehr am Flughafen von Damaskus fast zwei Wochen ausgesetzt, nachdem Israel laut offiziellen syrischen Angaben Ziele in der Gegend um Damaskus angegriffen hatte. In Aleppo, wo Israel laut syrischen Armeekreisen erst vergangene Woche angriff, wurde der Flugverkehr ebenfalls gestoppt.