St. Galler Klosterplan im Original zu sehen

​20-Sekunden-Takt

Foto: Www.stiftsbezirk.ch
Foto: Www.stiftsbezirk.ch

ST. GALLEN (dpa) - Der berühmte St. Galler Klosterplan aus dem Mittelalter wird in der Schweiz erstmals im Original ausgestellt. Es handelt sich um ein rund 1200 Jahre altes Pergament mit der frühesten bekannten Darstellung eines Klosterbezirks. Da das Pergament sehr lichtempfindlich ist, wird es nur jeweils 20 Sekunden lang gezeigt.

Der Klosterplan gibt einen Einblick in das damalige Leben der Mönche: auf dem Pergament sind auf 112 mal 77,5 Zentimetern rund 50 Gebäude eingezeichnet, neben Kirche, Kreuzgang und Klausur auch Schlafräume, Latrinen sowie Handwerksbetriebe, Gärten und ein Brauhaus. Die neue Dauerausstellung «Das Wunder der Überlieferung - Der St. Galler Klosterplan und Europa im frühen Mittelalter» wurde am Freitag eröffnet.

Das Pergament ist zwar gut erhalten, muss aber vor Licht geschützt werden. Deshalb wurde eigens am Klosterhof unweit der Stiftsbibliothek ein abgedunkelter Ausstellungsraum geschaffen. Nach einer einführenden Multimediaschau sehen Besucher das Pergament jeweils nur für 20 Sekunden, danach verschwindet es wieder in der Dunkelheit. Bislang war nur eine Kopie des Plans zu sehen.

Der St. Galler Stiftsbezirk gehört zu den monumentalen Klosterbauten des Barocks. Herzstück ist die Stiftsbibliothek, die als eine der ältesten und schönsten Bibliotheken der Welt gilt und jährlich rund 130 000 Besucher anzieht. Zum Bestand gehören 170 000 Bücher und 2000 Originalhandschriften aus dem Mittelalter. Wegen dieser einzigartigen Fülle an Dokumenten gehört der Stiftsbezirk seit 1983 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.