Präsident holt Brüder und Neffe in Regierung

Neue Minister des Kabinetts nehmen in Sri Lanka die Vereidigung vor. Foto: epa/Chamila Karunarathne
Neue Minister des Kabinetts nehmen in Sri Lanka die Vereidigung vor. Foto: epa/Chamila Karunarathne

COLOMBO: Sri Lankas Präsident hat enge Angehörige in die Regierung geholt und damit seine eigene Macht und die seiner mächtigen Familie ausgebaut. Nach den Parlamentswahlen vergangene Woche, bei der seine Partei SLPP eine klare Mehrheit errungen hatte, verlieh der 71-jährige Gotabhaya Rajapaksa zwei älteren Brüdern und seinem Neffen Ministerposten.

Der 74-jährige Mahinda, der bereits Premierminister ist, soll zusätzlich das Finanzressort übernehmen, der 77-jährige Chamal das Innenministerium. Der 34-jährige Neffe Namal soll für Sport und Jugendangelegenheiten zuständig sein, wie das Büro des Präsidenten am Mittwoch mitteilte.

Für das Verteidigungsressort ernannte der Präsident keinen Minister - laut Verfassung fällt ein nicht verteiltes Dossier dem Präsidenten zu. Der Präsident war früher selbst Verteidigungsminister - als einer seiner Brüder Präsident war - und verantwortlich für einen brutalen Militäreinsatz gegen tamilische Aufständische. Mit der Niederschlagung des Aufstands endete 2009 nach mehr als einem Vierteljahrhundert der Bürgerkrieg.

Mit dem Image des starken Mannes hatte der Präsident im vergangenen November auch die Präsidentenwahl gewonnen. Nach den islamistischen Anschlägen auf Christen an Ostern 2019 mit mehr als 260 Toten hatte er für mehr Sicherheit geworben.

Ãœberzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.