Spuren von Corona-Viren auf Fleischimporten aus Südamerika

Ai Weiwei präsentiert Wuhan-Dokumentation in Berlin. Foto: epa/Filip Singer
Ai Weiwei präsentiert Wuhan-Dokumentation in Berlin. Foto: epa/Filip Singer

PEKING: Chinesische Behörden haben auf Rindfleischimporten aus Südamerika Spuren des Coronavirus gefunden. Auf zwei Tiefkühlpackungen eines argentinischen Importeurs seien die Spuren entdeckt worden, teilte der chinesische Zoll am Samstag mit und setzte die Einfuhren aus.

Am Vortag hatten Gesundheitsbehörden in der chinesischen Millionenstadt Wuhan, wo die Corona-Pandemie Ende 2019 ihren Ursprung hatte, staatlichen Medien zufolge ebenfalls Spuren des Virus Sars-CoV-2 auf Rindfleischverpackungen aus Brasilien gefunden. Erst vor wenigen Tagen hatte China eine aus Deutschland importierte Schweinshaxe als Auslöser für einen neuen Corona-Fall ausgemacht.

Die taiwanesische Zeitung «United Daily News» schrieb am Samstag, die chinesische Seuchenkontrollbehörde habe mitgeteilt, dass Viren unter kalten Bedingungen und sogar im Gefrierzustand überleben könnten. Das Fleisch aus Brasilien war Mitte August in China eingetroffen und seitdem tiefgekühlt gelagert worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Seit dem ersten Entdecken von Virusspuren verfolgten und überprüften die Gesundheitsbehörden andere Packungen aus derselben Lieferung, hieß es.

Bei der gefrorenen Schweinshaxe aus Deutschland waren staatlichen Medien zufolge Virusspuren an der Verpackung entdeckt worden. Die Haxe war demnach aus Bremen in die ostchinesische Stadt Tianjin importiert und von dort weiter in die Stadt Dezhou gesendet worden sei. In Tianjin habe sich ein Arbeiter in einem Kühlhaus infiziert.

Ein Sprecher von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) sagte daraufhin: «Nach jetzigem Kenntnisstand ist also eine deutsche Schweinshaxe als Grund für einen Coronafall in China unwahrscheinlich.» Er verwies auf Erkenntnisse des Bundesinstituts für Risikobewertung, wonach bislang keine Corona-Infektionen über den Verzehr von Fleisch oder den Kontakt mit Oberflächen bekannt seien. Auszuschließen sei ein solcher Übertragungsweg aber nicht.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Dieter Kowalski 14.11.20 19:52
Demnächst also kein Import-Schweinefleisch und Rindfleisch mehr in China.
Nur noch Geflügel - bis zur nächsten Vogelgrippe. Das Corona-Karusell dreht sich fröhlich weiter.