Sprecher: Eritreer in der Schweiz schockiert und bestürzt

ZÜRICH (dpa) - Nach dem gewaltsamen Tod eines Achtjährigen am Frankfurter Hauptbahnhof zeigt sich auch die eritreische Gemeinschaft in der Schweiz schockiert.

Die Menschen seien zutiefst bestürzt, sagte Yonas Gebrehiwet, Mediensprecher des Eritreischen Medienbund Schweiz (EMBS), am Dienstag der Online-Ausgabe der Zeitung «Blick». Dass ein Kind gestorben ist, sei einfach schrecklich. Die Gemeinschaft fürchte nun die Reaktionen aus der Schweizer Gesellschaft: «Wir haben Angst, dass das Geschehene gegen uns eingesetzt wird», sagte Gebrehiwet weiter. «So etwas wird benutzt, um Angst und Hass zu verbreiten. Es wird dadurch wieder Öl ins Feuer gegossen.»

Ein 40-jähriger Eritreer soll am Montag ein Kind, dessen Mutter und eine weitere Frau auf die Gleise gestoßen haben. Der tatverdächtige Mann - selbst Vater von drei Kindern - lebte im Kanton Zürich. Die Schweiz hat mit mehr als 30.000 Eritreern eine der größten Gemeinschaften aus diesem afrikanischen Land. Der Eritreische Medienbund Schweiz, gegründet 2015, versteht sich als Sprachrohr dieser Gemeinschaft.

Die Eritreer in der Schweiz seien wütend auf den Mann, sagte der Sprecher. Gebrehiwet meinte enttäuscht: «Wir selbst setzten uns für eine gerechtere Gesellschaft ein und dann passiert so etwas.»

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