Spionage beim US-Militär für China? Festnahme

Foto: Freepik
Foto: Freepik

KARLSRUHE: Er soll sich den chinesischen Behörden als Agent angeboten haben. An die Infos, die er mutmaßlich übermitteln wollte, kam er durch seinen Job.

Die deutsche Bundesanwaltschaft hat einen US-Amerikaner wegen mutmaßlicher Spionage für China in Frankfurt am Main festnehmen lassen.

Er soll einem chinesischen Nachrichtendienst sensible Informationen des US-Militärs angeboten haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. Sie wirft dem Mann vor, sich gegenüber einem ausländischen Geheimdienst zur geheimdienstlichen Agententätigkeit bereit erklärt zu haben.

Er habe bis vor kurzem für die US-amerikanischen Streitkräfte in Deutschland gearbeitet und sei in diesem Zusammenhang an die Informationen gekommen, um die es bei der Übermittlung gehen soll. In diesem Jahr habe er chinesische staatliche Stellen kontaktiert und die Weitergabe angeboten. Worum es bei den Informationen geht, blieb zunächst unklar.

Haftprüfung noch heute

Beamte des Bundeskriminalamts nahmen den Mann fest, wie die Bundesanwaltschaft weiter mitteilte. Zudem werde die Wohnung des Beschuldigten durchsucht. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe soll noch im Laufe des Tages entscheiden, ob der Amerikaner in Untersuchungshaft kommt. Eine genaue Uhrzeit dafür war nicht bekannt.

Bei den Ermittlungen habe die Bundesanwaltschaft eng mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz zusammengearbeitet, hieß es in der Mitteilung. Als oberste Anklagebehörde in Deutschland ist die Bundesanwaltschaft unter anderem für Fälle von Spionage und Terrorismus zuständig.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Ingo Kerp 08.11.24 13:10
Was bewegt einen Menschen Spionage zu betreiben und sein eigens Land, bei dem er in Lohn und Arbeit stand, dem Klassenfeind zu verraten? Groll, Haß, vermißte Anerkennung oder einfach nur die Gier nach schnellem Geld? Die Ächtung seines Landes und etlicher Menschen, so er denn in die USA zurückgeht, dürfte ihm sicher sein. War das der Spionage-Lohn wert?